Truth Social: Donald Trumps Netzwerk geht angeblich das Geld aus
Die Probleme seien derart gravierend, dass die Social-Media-Plattform des ehemaligen US-Präsidenten sogar daran scheitern könnte, mutmaßt das US-Technikportal The Verge.
DWAC steckt in der Krise
Das Hauptproblem betrifft allem Anschein nach die Digital World Acquisition Corp (DWAC). Sie ist ein Akquisitionszweckunternehmen, das in der Finanzwelt als Spac (Special Purpose Acquisition Company) bezeichnet wird. Damit wird zunächst Kapital über einen Börsengang eingesammelt, um dieses in einem zweiten Schritt in die Übernahme eines Unternehmens zu investieren. In diesem Fall in Trumps Truth Social.
Doch dieser Prozess ist ins Stocken geraten, da die DWAC laut The Verge alleine in der ersten Hälfte dieses Jahres über sechs Millionen US-Dollar verloren und keine Einnahmen erzielt hat sowie nur 293 Millionen Dollar in ihrem Trust hält.
Zudem hat der Aktienkurs von DWAC seit seinem Höchststand im März fast 75 Prozent seines Wertes verloren.
Zahlungen von Truth Social bleiben aus
Der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC teilte das Unternehmen mittlerweile mit, dass es mehr Geld benötigen werde, um seinen Betrieb aufrechtzuerhalten, und bat darum, die Spac-Fusion über die Frist vom 8. September hinaus zu verlängern.
All das mache sich bereits bei Truth Social bemerkbar. Laut Fox Business schulde die Trump-Plattform dem Internetinfrastrukturunternehmen Rightforge mindestens 1,6 Millionen Dollar.
Martin Avila, der CEO von Rightforge, teilte mit, dass sein Unternehmen „der Wartung von Truth Social verpflichtet“ sei. Wenn Zahlungen weiterhin ausbleiben sollten, könnte die Plattform allerdings ihre Hosting-Dienste verlieren.
Technische Probleme bei Truth Social
Ein weiteres Problem für Truth Social sind die technischen Probleme. Die iOS-App wurde zwar im Februar eingeführt, kam aber erst im Mai im App-Store von Apple richtig an. Auf Android-Betriebssystemen ist sie noch gar nicht erhältlich.
Zudem verklagte ein ehemaliger Investor die DWAC wegen angeblicher Verstöße gegen das Wertpapierrecht.
Der einzige, dem all diese Problematiken nichts auszumachen scheinen, ist Donald Trump. Am Montag veröffentlichte er unverhohlen Dutzende von Nachrichten aus der Welt von Qanon, die bizarre, oft rechtsextreme Verschwörungsmythen verbreitet. Solche Botschaften sind auf den Mainstream-Social-Media-Plattformen weitgehend verboten.