Fleets: Twitter stampft Story-Format nach nur 8 Monaten wieder ein
Als Twitter vergangenen November sein neues Format Fleets einführte, wussten viele Nutzer:innen nicht, was sie davon halten sollten. Zu offensichtlich war Fleets eine Kopie des Storys-Features von Instagram und Snapchat: ein Ort für flüchtige Gedanken, spontane Schnappschüsse oder schnelle Diskussionen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Doch was auf den anderen Plattformen funktionierte, wirkte bei Twitter von Anfang an deplatziert.
Offensichtlich kam das Format auch bei den Nutzer:innen nicht gut an. Ab dem 3. August und somit nur rund acht Monate nach der Einführung werden die Fleets wieder verschwinden, wie Twitter am Mittwoch standesgemäß per Tweet verkündet hat: „Entschuldigung oder gern geschehen“, heißt es – eine Anspielung darauf, dass viele Nutzer das Feature von Anfang an nicht wollten.
Tatsächlich gab es schon Anfang des Jahres Hinweise darauf, dass Fleets nicht der ganz große Wurf waren. Eine Umfrage kam damals zu dem Ergebnis, dass nur 43 Prozent aller aktiven Twitter-User:innen in den USA überhaupt wussten, was Fleets eigentlich sind. Nur knapp acht Prozent hatten zu dem Zeitpunkt die Funktion schon einmal selbst ausprobiert. Und von denjenigen, die das Format zwar kannten, es aber nicht nutzten, sagte die Hälfte, dass sie diese Art von Content auf Twitter einfach nicht veröffentlichen wollen.
„Wir haben gehofft, dass Fleets mehr Menschen helfen würden, sich auf Twitter wohlzufühlen“, sagt Ilya Brown, Vice President of Product bei Twitter, jetzt in einer Stellungnahme. Aber man habe in der Zeit seit der Einführung nicht den erhofften Anstieg von Leuten gesehen, die an Gesprächen mit Fleets teilnehmen. Erst im vergangenen Monat hatte Twitter mit Werbeanzeigen innerhalb von Fleets experimentiert.
Ab dem 3. August sollen die Nutzer:innen oberhalb der Timeline in der App nur noch Twitter Spaces angezeigt bekommen: den Clubhouse-Klon, der Gruppenchats mit Sprache ermöglicht. Ob Spaces mehr Menschen anzieht, bleibt indes abzuwarten. So kämpft Clubhouse derzeit mit schwindenden Nutzerzahlen, während neben Twitter sowohl Facebook mit Hotline und Reddit mit Talk ähnliche Produkte anbieten.