Schon in der Vergangenheit war Uber für den Umgang seiner Fahrer mit blinden Menschen und deren Assistenzhunden kritisiert worden. Nach einer Klage wegen Diskriminierung hatte sich der Fahrdienstvermittler im Jahr 2016 mit dem Nationalen Blindenverband von Kalifornien darauf geeinigt, künftig dafür zu sorgen, dass Uber-Fahrer Blinde und ihre Hunde auch wirklich mitnehmen. Das scheint aber nicht in jedem Fall zu funktionieren, wie der Fall von Lisa Irving zeigt.
Uber-Fahrer nahmen blinde Frau und Hund nicht mit
Irving hatte gegen Uber geklagt, weil sie nach eigenen Angaben mindestens 60-mal von Uber-Fahrern einfach stehengelassen worden sei. Insgesamt 14 Fälle von Verweigerung eines Uber-Fahrers, sie mitzunehmen, brachte Irving in die Klage ein. Davon betroffen gewesen seien Fahrten wegen Arztbesuchen, wichtigen Terminen auf der Arbeit oder aber Familienfeiern. Zum Teil habe sie sich mitten in der Nacht oder bei strömendem Regen schnell um eine andere Mitfahrgelegenheit bemühen müssen.
Besonders unverständlich: Einige Male, so Irving, hätten Fahrer sie und ihren Hund zuerst mitgenommen, um sie dann später zum Aussteigen zu bewegen – obwohl sie noch lange nicht am Ziel waren. Zudem sollen Uber-Verantwortliche Fahrern des Dienstes Tipps gegeben haben, wie sie den Transport von Menschen mit Behinderungen verweigern könnten, ohne dass diese Verweigerung als Diskriminierung gelte.
Die Auseinandersetzung mit Uber ist jetzt außergerichtlich im Rahmen einer Schlichtung beigelegt worden, wie unter anderem der San Francisco Chronicle berichtet. Uber zahlt jetzt insgesamt 1,1 Millionen Dollar. Davon fließen über 800.000 Dollar in die Begleichung von Gerichts- und Anwaltskosten, 324.000 Dollar stehen der Klagenden als Schadenersatz zu.
Uber soll gegen ADA verstoßen haben
Die für die Einigung mitverantwortliche Schlichtungsstelle American Arbitration Association warf Uber vor, dass seine Fahrer mit ihrem Verhalten gegenüber Irving gegen das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Americans with Disabilities Act/ADA) verstoßen habe. Uber habe für die Einhaltung der Vorgaben zu sorgen, egal ob es sich bei den Fahrern um Angestellte oder selbstständige Unternehmer handele. Zuletzt hatten Uber und Lyft in Kalifornien eine Schlappe vor Gericht hinnehmen müssen, wonach Uber seine Fahrer in dem US-Bundesstaat als Mitarbeiter behandeln müsse.
1,1 Millionen, davon 800 Millionen Dollar für Anwälte und 300.000 Dollar bleiben für die Frau?
In Mathe wäre das jetzt eine 5 ;-)