Ubisoft soll vor der Übernahme stehen: Wie der Weg aus der Krise aussehen könnte

Schon seit Jahren gibt es immer wieder Gerüchte, dass Ubisoft vor einer Übernahme stehen könnte. 2022 erhöhte der Medienkonzern Tencent seinen Aktienanteil allerdings nur bei der Dachgesellschaft des Unternehmens auf 49,9 Prozent. Ubisoft-CEO Yves Guillemot und dessen Familie behielten weiter die Mehrheit. Knapp zwei Jahre später könnte aus der einstigen Übernahmeangst durch Tencent ein Ausweg aus der Krise bereitstehen.
Ubisoft verliert immer mehr an Marktwert
Wie Bloomberg berichtet, sollen bereits erste Gespräche geführt werden, um Ubisoft durch die Guillemot-Familie und Tencent zu privatisieren. Der Bericht stützt sich dabei auf Quellen innerhalb des Spiele-Publishers, die anonym bleiben wollen. Ziel der Privatisierung sei es, Ubisoft zu stabilisieren und den Wert des Unternehmens künftig wieder zu steigern.
Diese Steigerung ist auch bitter nötig. Der Aktienkurs von Ubisoft sinkt seit Anfang 2024 kontinuierlich weiter. Zuletzt musste Ubisoft zwei härtere Schläge am Aktienmarkt verkraften. Nach dem holprigen Launch und verhaltenen Kritiken zu Star Wars Outlaws stürzte die Aktie um zehn Prozent ab und brachte den Marktwert des Unternehmens auf unter zwei Milliarden. Wie Gameswirtschaft berichtete, sorgte zudem die Verschiebung von Assassin’s Creed Shadows für einen weiteren Einbruch – dieses Mal um fast 20 Prozent und damit einen Wert von rund 1,2 Milliarden Euro.
Die mögliche Übernahme sorgt bei den Investoren von Ubisoft aber für eine optimistischere Stimmung. Nachdem Bloomberg den Bericht veröffentlicht hatte, stieg die Aktie um 33 Prozent an. Seit dem Börsengang von Ubisoft im Jahr 1996 gab es keinen so starken Anstieg des Aktienkurses.
Wie geht es für Ubisoft jetzt weiter?
In einer Stellungnahme gegenüber VGC teilte das Unternehmen mit: „Ubisoft hat die kürzlichen Spekulationen der Presse zum möglichen Interesse an dem Unternehmen zur Kenntnis genommen. Ubisoft wägt regelmäßig alle strategischen Optionen ab, um die Interessen der Stakeholder zu vertreten und wird den Markt informieren, sobald es angemessen ist.“
Neben der Privatisierung stehen wohl auch noch andere Optionen für den Weg aus der Ubisoft-Krise im Raum. Einige Investor:innen sollen dem Unternehmen schon geraten haben, Ubisoft an Privatinvestor:innen zu verkaufen. Zudem gäbe es weitere Ideen, die allerdings nicht von den anonymen Quellen offenbart wurden.
Alle Ideen sollen sich aber noch in einer frühen Phase befinden. Ob es am Ende wirklich zu einer Privatisierung oder einem Verkauf des gesamten Unternehmens kommt, ist also bisher nicht in Stein gemeißelt. Und selbst dann dürfte die Abwicklung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Sollte es weitere Entwicklungen geben, halten wir euch auf dem Laufenden.