Überdachte Autobahnen: Deutschland startet Pilotprojekt zu Photovoltaik
Noch vor dem Ende des Jahres soll der erste Spatenstich für ein naheliegendes, aber dennoch ungewöhnliches Projekt erfolgen. Die Autobahn GmbH des Bundes will einen Teil der Fahrbahn mit Solarmodulen überbauen lassen. Das berichtet Heise.
Überschaubarer Test mit Photovoltaikdach mit wenig Chancen auf Regelbetrieb
Schon Mitte 2023 soll die Modellanlage stehen. Das scheint nicht zu ambitioniert, immerhin geht es nur um eine Anlage von 10 mal 17 Metern. Errichtet werden soll sie im Bereich der Rastanlage Im Hegau Ost.
Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme wird die Modellanlage ein Jahr lang messtechnisch und wissenschaftlich begleiten. Daraus könnten sich Erkenntnisse für den Dauerbetrieb solcher Anlagen ergeben. Dennoch erscheint es unwahrscheinlich, dass deutsche Autobahnen flächendeckend mit Solarmodulen überbaut würden.
Schweiz schreibt Flächen aus
Das sieht in unserem Nachbarland, der Schweiz, ganz anders aus. Dort wird gerade geprüft, welche Autobahnabschnitte für eine Solarbedachung geeignet sind.
Anstatt sich selbst mit den Investitionen zu belasten, schreibt die Schweiz die Flächen aus. Aktuell können sich Unternehmen beim dortigen Bundesamt für Straßen (Astra) melden, wenn sie 350 Lärmschutzwände oder 100 Rastplätze mit Solarmodulen versehen wollen. Das Astra betreibt schon selbst Solaranlagen in der Nähe von Tunnels und an Werkhöfen.
Photovoltaik an Lärmschutzwänden gewinnt in Deutschland ebenfalls an Bedeutung. Das scheint jedenfalls plausibler als Autobahnen zu überdachen. Denn Lärmschutzwände müssen unter bestimmten Voraussetzungen gebaut werden und haben einen Nutzen, der sich durch Photovoltaikmodule um den Klimaschutz ergänzen lässt.