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Ukraine fordert: Krypto-Börsen sollen alle russischen Adressen einfrieren

Mykhailo Fedorov, Vize-Premierminister der Ukraine, hat die Krypto-Börsen der Welt dazu aufgerufen, die Blockchain-Adressen aller russischen Nutzer einzufrieren. Man müsse auch „normale Nutzer sabotieren“, schrieb Fedorov.

Von Dieter Petereit
2 Min.
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Kryptowährungen werden für die Ukraine immer wichtiger - für Russland aber auch. (Bild: Ebru Omer / Shutterstock)

Die ukrainische Regierung hat erkannt, wie produktiv die Nutzung des Kurznachrichtendienstes Twitter sein kann. In den vergangenen Tagen konnte so mancher Erfolg erzielt werden. Zuletzt hatte sich ein Aufruf an Elon Musk bewährt.

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In einem Tweet am Sonntag hatte Fedorov sich an globale Kryptobörsen gewendet:

„Ich fordere alle großen Krypto-Börsen auf, Adressen russischer Benutzer zu blockieren. Es ist entscheidend, nicht nur die mit russischen und weißrussischen Politikern verknüpften Adressen einzufrieren, sondern auch normale Benutzer zu sabotieren.“

Kryptobörsen sollen mögliche Umgehung durch generelle Sperre verhindern

Offenbar will Fedorov sicherstellen, dass es für das Putin-Regime und seine Handlanger keine Möglichkeiten gibt, sich über Krypto-Assets zu refinanzieren. Das hat nach dem Swift-Ausschluss Russlands eine höhere Bedeutung erlangt.

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Fedorov geht offenbar davon aus, dass nur die komplette Sperre russischer Nutzer eine gewisse Gewähr dafür bieten kann, dass die russische Regierung tatsächlich von Kryptowährungen abgeschnitten bleibt. Die Annahme scheint nicht unplausibel.

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Zudem dürfte eine generelle Sperre den innerrussischen Druck auf Putin erhöhen. Schon jetzt zeigen sich verschiedene Interessengruppen in Russland überaus unzufrieden mit dem Regierungshandeln – darunter Wissenschaftler und die Tech-Industrie des Landes.

Wie stets kann ein Einfrieren der Kryptowallets auf den Börsen nicht alle Transaktionen verhindern. Alles, was über die sogenannten privaten Wallets läuft, ist auf diese Weise nicht zu stoppen. Wirklich große Kryptovermögen werden daher wohl selbst dann aus dem Raster fallen, wenn die Kryptobörsen dem Aufruf Fedorovs folgen würden.

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Einfrieren von Börsenbeständen hat Präzedenzfall in Kanada

Kryptowährungen spielen in dem Konflikt eine bedeutender werdende Rolle, denn sowohl die Ukraine wie Russland könnten sich aus dieser Quelle refinanzieren. Im Oktober hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel in Aussicht gestellt, um im Rahmen des internationalen Handels „Gelder von einem Ort zum anderen zu transferieren“.

Für diesen Vorteil gibt es bereits Präzedenzen. So war etwa Anfang Februar diesen Jahres Bitcoin verwendet worden, um Spenden für den Freiheitskonvoi-Protest in Kanada einzuwerben. Hier war es der Regierung gelungen, per Gerichtsbeschluss Kryptobörsen zu verpflichten, Spenden-Coins einzufrieren. Nur Bitcoins über private Wallet kamen bei den Protestierenden an.

Weltweite Solidarität mit der Ukraine

Obschon in der Kryptoindustrie eine generell liberale Haltung dominiert, die viel Wert auf die Neutralität von Kryptowährungen legt, gibt es eine hohe Bereitschaft, alles zu tun, was der völkerrechtswidrig angegriffen Ukraine helfen könnte.

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So hatte etwa am Freitag der fünftgrößte Ethereum-Mining-Pool der Welt, Flexpool, mit sofortiger Wirkung alle Dienste für russische Nutzer eingestellt. Ebenso hat die NFT-Plattform DMarket alle Konten russischer und weißrussischer Nutzer eingefroren.

Wenn es nach Fedorov geht, frieren auch die Social-Media-Plattformen von Meta die Konten russischer Nutzer ein, anstatt nur deren Inhalte zu moderieren. In Anbetracht der rasanten Entwicklung scheint sogar dieser drastische Schritt nicht mehr völlig abwegig.

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