
Nach dem Renteneintritt trotzdem weiterarbeiten? Das können sich viele Menschen über 50 grundsätzlich vorstellen.
Eine repräsentative Umfrage der Xing-Tochter New Work SE zeigt jetzt, was sie dabei antreibt und welche Wünsche sie haben. Die Ergebnisse dürften auch für Unternehmen spannend sein – schließlich könnten die in Zeiten des Fachkräftemangels davon profitieren, ihre Beschäftigten auch nach dem offiziellen Renteneintritt im Betrieb zu halten.
Arbeiten nach der Rente: Finanzielle Gründe sind der Haupttreiber
Schon im März hatte das Marktforschungsunternehmen Appinio im Auftrag der New Work SE bei 1.000 Personen ab 50 Jahren nachgefragt, inwiefern sie sich vorstellen könnten, nach dem Renteneintritt weiter zu arbeiten. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 65,2 Jahren, die Umfrage erfolgte online – jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Insgesamt 53 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auch nach dem offiziellen Beginn ihrer Rente weiterarbeiten können und wollen. Der Anteil derjenigen, die nach eigener Einschätzung theoretisch in der Lage dazu wären, weiter zu arbeiten, lag mit 62 Prozent sogar noch etwas höher.

Zwischen weiterarbeiten können und auch wirklich wollen, liegt dann doch ein Unterschied von fast 10 Prozent. (Quelle: Appinio /New Work SE)
Der Hauptgrund fürs Weiterarbeiten kristallisiert sich derweil klar heraus: 63 Prozent derjenigen, die mit dem Renteneintritt nicht aus dem Berufsleben ausscheiden wollen, denken dabei an den finanziellen Aspekt. 56 Prozent schätzen aber auch den zwischenmenschlichen Kontakt, 42 Prozent können sich schlicht nicht vorstellen, „die Hände in den Schoß zu legen“ und 33 Prozent sehen die Arbeit als Mittel zur Selbsterfüllung.
Arbeiten trotz Rente: Vollzeit für die wenigsten eine Option
Einen Vollzeitjob können sich derweil nur 12 Prozent der Befragten, die nach Renteneintritt weiterarbeiten wollen, vorstellen. Für 34 Prozent von ihnen kommt eine Arbeitswoche mit 11 bis 20 Stunden infrage, 25 Prozent können sich eine Woche mit 6 bis 10 Stunden Arbeit vorstellen. 21 bis 30 Stunden pro Woche können sich insgesamt 17 Prozent vorstellen.
Und während 29 Prozent von ihnen bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben würden, können sich 24 Prozent auch vorstellen, bei einem neuen Arbeitgeber etwas ganz anderes zu machen, freiberuflich zu arbeiten oder in einem Ehrenamt aktiv sein.

Eine Vollzeitstelle nach dem Renteneintritt können sich die wenigsten der Befragten vorstellen.(Quelle: Appinio /New Work SE)
Rente bleibt Rente: 48 Prozent planen regulären Ruhestand
Es gibt aber natürlich auch die Gegenseite: 48 Prozent der Befragten planen, zum regulären Renteneintrittsalter von 65 bzw. 67 Jahren (zunächst) tatsächlich in den Ruhestand zu gehen und ein Viertel aller Befragten gab an, nach dem Antritt der Rente „überhaupt nicht gern“ weiterarbeiten zu wollen.
32 Prozent derjenigen, die nicht weiterarbeiten wollen, sehen keine Notwendigkeit, und 30 Prozent möchten ihren Ruhestand schlicht genießen. Der Hauptgrund, das Arbeiten in der Rente tatsächlich sein zu lassen, sind gesundheitliche Probleme (48 Prozent).