
Der „Archer Air“ soll ab 2024 fliegen – sofern eine Zulassung bis dahin vorliegt. (Foto: Archer)
Nach einem Knick kommt das Geschäft um die elektrische Personenbeförderung mit Drohnen wieder in Schwung. Archer erhielt einen Auftrag der US-Luftfahrtgesellschaft für das erste kommerzielle Produkt des Startups. Eine zusätzliche Kaufoption besteht für weitere 100 Exemplare für 500 Millionen Dollar. Das berichtet CNBC. 2024 soll das Flugzeug auf den Markt kommen und eine Reichweite von rund 100 Kilometern besitzen. Vier Passagiere finden darin Platz. Als Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller etwa 240 Kilometer pro Stunde an. Beobachter gehen davon aus, die Luftfahrzeuge sollen den Transfer von Fluggästen zwischen Parkplätzen und Flughäfen bewerkstelligen. Denkbar sei auch der Passagiertransport zwischen nahe gelegenen Städten, etwa zwischen San Francisco und Palo Alto.

Bis zu vier Passagiere sollen die elektrischen Flugtaxis von Archer fassen. (Bild: Archer)
Stellantis hilft Archer beim Chassis
Die US-Fluglinie ist nicht das erste Unternehmen, dass dem Drohnenbauer Geld zur Verfügung stellt. Der Automobilkonzern Stellantis, jüngst aus der Fusion zwischen Fiat-Chrysler und der Peugeot-Gruppe entstanden, investiert ebenfalls. Zusätzlich unterstützt er die Konstruktion der eVTOL (electric Vertical Takeoff and Landing). Die Herstellung des Kohlefaserrumpfes der Miniflugzeuge steht dabei im Fokus. Archers erste Personenbeförderungsdrohne steuert noch ein Pilot, später sollen die Taxis autonom fliegen. An ähnlichen Vorhaben sind diverse Autohersteller (etwa Hyundai, Porsche, Rolls Royce) beteiligt. Zuletzt signalisierte VW, man höre sich im Sektor eVTOL in China um.
Alternative zum Hubschrauber
Während sich Gutbetuchte bereits mit Helikoptern zu den Flughäfen fliegen lassen, liegt im Transfer mit Flugtaxis eine Alternative. Archer stellt in Aussicht, die Flüge seien sehr viel kostengünstiger. Die Kosten seien vergleichbar mit einer Uber-Fahrt. Der Vize-Chef spricht von drei Dollar pro Passagier-Meile. Außerdem besteht das Potenzial, die Flüge sicherer und leiser zu absolvieren. Die elektrischen Transportmittel erzeugen minimalen Lärm, sagen Befürworter der Technologie. Außerdem emittieren sie weniger Schadstoffe als Hubschrauber. United hofft mit dem Einsatz, die Co2-Bilanz zu verbessern.

Archer gibt an, das Flugtaxi arbeite extrem leise und zu sehr niedrigen Kosten. (Bild: Archer)
Regulation verzögert Projekt
Zu den Herausforderungen der Konstruktion besteht ein weiteres Hindernis: die Genehmigung. Die US-Behörde FAA ist dafür zuständig, neue Flugzeugdesigns abzusegnen. Dem Vernehmen nach dauert das mehrere Jahre. Außerdem muss die Luftverkehrskontrolle umorganisiert werden, um das Flugtaxi-Aufkommen mit dem restlichen Luftverkehr zu koordinieren. Laut dem Vertrag zwischen Archer und United Airlines sind die rechtlichen Voraussetzungen Teil des vorläufigen Kaufvertrags. Auch eine Reihe weiterer Bedingungen stehen in dem Papier, die noch nicht im Detail ausgehandelt worden sind. Beobachter bezeichnen das Dokument als „nicht einmal eine Absichtserklärung“. Es sei kaum ein Händedruck.
Es soll Bereiche der Wirtschaft geben, da zählt ein Händedruck mehr als jedes Papier…
Maskenkauf durch CSU?