Der Autokonzern soll bekannt gegeben haben, er untersuche „potenzielle Konzepte und Partner“ im Zuge einer Machbarkeitsstudie. Ziel sei es dabei, Möglichkeiten zur Industrialisierung solcher Lösungen auszuloten, berichtet CNN. Dazu besuchte der Chef von VW China, Stephan Wöllenstein, Hersteller von Flugtaxis. In einem Interview mit VW-Chef Herbert Diess sprach er davon, in die Drohnenentwicklung einzusteigen. Man hoffe, am Ende zulassungsfähige Fluggeräte zu bauen, um am „Zukunftsmarkt für individuelle Mobilität, die nicht auf der Straße, sondern in der Luft stattfindet“, teilzunehmen. Wöllenstein erzählte, dass er bereits in einem Prototyp gesessen habe und etwa 100 Meter in der Luft gewesen sei. „Man hat keinen Steuerknüppel. Man muss sich darauf verlassen, dass die Leute im Steuerzentrum keinen Blödsinn machen“, kommentierte er seinen ersten Flug über ein paar Hundert Meter Distanz.
Mit VW nimmt sich damit ein weiterer großer Player dem Thema an. Auf der CES 2020 präsentierten Hyundai und Uber ein detailliertes Konzept; auch Porsche, Daimler, Toyota und Rolls Royce sind in dem Bereich aktiv – oft über Investitionen in entsprechende Startups. In Japan zeigte Sky Drive den Einsatz erster Prototypen. Das deutsche Unternehmen Lilium kündigte Ende letzten Jahres bereits ein Drehkreuz in der Nähe von Orlando in den USA an.
Viele Hürden bei eVTOL
Der offizielle Name des Industriezweiges lautet eVTOL. Das steht für „Electric Vertical Takeoff and Landing“. Die Technologie kämpft mit einigen Problemen: Sicherheit und Zuverlässigkeit etwa. Auch der Energiebedarf des Transportes auf diese Weise ist hoch. Fliegende Fahrzeuge müssen sich zudem den Luftraum mit Drohnen, Hubschraubern und Flugzeugen teilen, deren Koordination jetzt schon eine komplexe Aufgabe darstellt.
Zusätzlich fehlt es an behördlichen Regeln für den Einsatz. Beobachter gehen davon aus, dass es noch Jahre bis zu einem regulatorischen Rahmen dauern kann. Währenddessen arbeiten Unternehmen – auch hierzulande – mit Hochdruck an der technischen Umsetzung. Einer Studie aus dem November zufolge bleiben die meisten davon aber langfristig auf der Strecke.