Anders als die Versionsnummer vermuten lässt, bringt macOS 10.15.4 einige neue Funktionen mit, die kaum als kleine Verbesserungen bezeichnet werden können. Insbesondere die Möglichkeit, Dateien und Ordner aus dem iCloud Drive und aus dem Finder heraus mit anderen teilbar zu machen, erleichtert Mitarbeitern in verteilten Teams die Arbeit deutlich.
Endlich: Apple erlaubt Teilen ganzer Ordner
Damit schließt Apple endlich zu Dropbox, Google Drive und Box auf, die diese Möglichkeit seit geraumer Zeit anbieten. Bislang mussten Mac-Nutzer in die Web-App ihres iCloud Drive wechseln, um Einladungen zu versenden. Dabei konnten nur einzelne Dateien, nicht aber ganze Ordner geteilt werden.
Auch alle anderen Verwaltungsfunktionen waren ausschließlich über iCloud.com verfügbar. macOS 10.15.4 bietet hier einen regelrechten Komfort-Boost. Ganz beharrliche Zeitgenossen werden sich darüber freuen, dass die neue Funktion zum Teilen von Ordnern auch über die Web-App genutzt werden kann.
Eltern können Kommunikationslimits für ihre Kids setzen
Besonders für Eltern interessant ist die länger angekündigte und jetzt verfügbare Möglichkeit, Kommunikationslimits für die Bildschirmzeit festzulegen. Damit ist innerhalb des verfügbaren Zeitbudgets eine weitere Differenzierung möglich. So können Eltern etwa festlegen, mit wem, wann und wie lange ihre Kinder chatten dürfen. Auch die Anzeige von Musikvideos kann limitiert werden.
Sangeswütige erhalten Karaoke-Funktion
Karaoke-Fans werden sich über die neue Möglichkeit, in Apple Music eine zeitlich synchronisierte Liedtextansicht anzeigen zu lassen, freuen. Umgekehrt kann durch Klick auf eine Textzeile direkt zur entsprechenden Stelle im Song gesprungen werden.
Maussteuerung per Kopfbewegung
Eine eher experimentelle Funktionalität stellt das neue Headtracking dar. Es ermöglicht die Steuerung des Mauszeigers mit dem Kopf statt mit Maus oder Trackpad. Dabei nimmt die integrierte Webcam eures Macs kontinuierlich euren Kopf auf und führt den Mauszeiger synchron zu euren Bewegungen.
Um Klicks auszulösen, sieht Apple verschiedene Option vor. So könnt ihr etwa einen Gesichtsausdruck als Klickauslöser definieren. Spracheingabe wird ebenso unterstützt.
Einmal kaufen, auf allen Geräten nutzen
Im App-Store der neuen Version führt Apple die sogenannte Universal-Purchase-Funktion ein. Die erlaubt es zunächst Entwicklern, ihre Apps für iOS 13.4, iPadOS 13.4, macOS und Apple TV als Paket anzubieten. Der Nutzer kauft dann dieses Paket und kann die Apps auf allen Plattformen gleichermaßen nutzen.
Innerhalb der Gaming-Flatrate Apple Arcade zeigt ein neuer Tab künftig an, welche Spiele der Nutzer wo gespielt hat. Per Klick ist ein nahtloses Fortsetzen am Mac möglich.
Safari wird noch strikter
Dem Browser Safari spendiert Apple in macOS 10.15.4 neue Features, über die wir hier bereits berichtet haben. Für Umsteiger von Chrome dürfte zudem die Möglichkeit der Übernahme von Passwörtern aus dem Google-Browser in den iCloud-Schlüsselbund interessant sein.
Nutzer von macOS Mojave und High Sierra können den aktualisierten Safari-Browser als Standalone-Download nachrüsten.
Neben den neuen Features hat Apple wie stets Fehler behoben, darunter auch über 20 sicherheitsrelevante Bugs, die teils entfernt ausnutzbar waren.
Um das Update zu initiieren, klickt ihr auf das Apfel-Logo links oben in der Menüleiste. Aus dem Klappmenü wählt ihr die Systemeinstellungen aus. Dort wählt ihr Softwareupdate, um euer Betriebssystem zu aktualisieren.
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