Neuer Weltraum-Wirtschaftszweig? US Space Force plant Tankstellen im All

Bringen Raketen bald schon Teile für Weltraum-Tankstellen ins All? (Bild: 3Dsculptor / Shutterstock)
Die heutigen Weltraum-Themen drehen sich nicht mehr nur um Forschung, sondern auch um Infrastruktur. Infrastruktur, die helfen soll, die zukünftigen Pläne zu realisieren. Deshalb hat die US Space Force einen Prozess angestoßen, um Weltraumtankstellen zu testen.
Weltraumtankstellen könnten Arbeit im Weltraum grundlegend verändern
Die Raumfahrtabteilung der US-Streitkräfte hat bekannt gegeben, dass sie zwei Missionen plane, um zu testen, ob Satelliten im Orbit zuverlässig betankt werden können. Die Missionen mit den Namen Tetra-5 und Tetra-6 werden Betankungsanlagen von Unternehmen wie Orbit Fab, Astroscale und Northrop Grumman beinhalten.
Im Erfolgsfall könnte dies die menschliche Arbeit im Weltraum grundlegend verändern, schreibt das Nachrichtenportal bgr.com. Es könnte die Lebensdauer von Satelliten verlängern und die hohen Kosten für Ersatzstarts senken.
Ist das Geschäftsmodell auch rentabel?
Tetra-5 soll im Jahr 2026 starten und ein spezielle Andocksystem evaluieren, das es Satelliten ermöglichen soll, sich mit Treibstoffdepots im Orbit zu verbinden. Bei der Mission wird ein kleiner Satellit versuchen, an einem Depot von Orbit Fab anzudocken, während ein anderer die Kompatibilität mit einem von Astroscale gebauten Treibstoffshuttle testet. 2027 soll Tetra-6 folgen und den sogenannten Geosynchronous Auxiliary Support Tanker (GAS-T) testen, der als größere Weltraumtankstelle für Satelliten dienen soll.
Bei den zwei Missionen geht es übergeordnet auch darum zu prüfen, ob die Betankung von Satelliten im Weltraum als Geschäftsmodell rentabel ist – und so womöglich ein völlig neuer Wirtschaftszweig erschlossen werden könnte.
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Deutsches Unternehmen forscht auch in diesem Bereich
Bei den europäischen Bemühungen zu Weltraumtankstellen mischt auch ein deutsches Unternehmen mit: MT Aerospace. Dieses arbeitet aktuell an Studien für die Europäische Weltraumorganisation Esa, wie Weltraumtankstellen zur Treibstoff-Lagerung und zum Betanken der Raketen im Weltraum realisiert werden können.
Auch die Esa benötigt für ihre Marsprojekte eine Infrastruktur im Weltall, um beispielsweise Bauteile für Marsstationen auf den roten Planeten zu bringen. „Es müsste also eine Tankstelle im Weltall platziert werden, sodass eine Art Pendelverkehr zu fernen Planeten möglich ist“, erklärte eine MT Aerospace-Sprecherin gegenüber B4B Schwaben. Und da möchte das Augsburger Unternehmen mitwirken.