An der Spitze der 59. Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer gibt es einen – historischen – Wechsel. Denn der bisherige Spitzenreiter Fugaku wurde von einem US-amerikanischen System abgelöst. Fugaku aus Japan steht weiterhin bei 442 Petaflops. Der vom Oak Ridge National Laboratory ins Rennen geschickte Frontier-Supercomputer schießt derweil mit einer Performance von 1,1 Exaflops an die Spitze des Rankings.
Erstes echtes Exascale-System in Top 500
Noch wichtiger: Frontier ist „das erste echte Exascale-System“, wie die hinter dem Supercomputer-Ranking stehende Organisation schreibt. Der US-Rechner basiert auf der HPE-Cray-EX-Architektur und hat einen Zwei-Gigahertz-Prozessor von AMD mit 64 Kernen an Bord. Hinter Fugaku auf Platz 4, laut Top-500 immerhin theoretisch in der Lage, den Exascale-Bereich zu erreichen, findet sich das in Finnland beheimatete europäische Lumi-System. Im Benchmark kommt der frisch in die Top-500-Liste aufgenommene Lumi allerdings „nur“ auf 152 Petaflops.
Adastra aus Frankreich, ebenfalls neu im Ranking, steigt auf Platz 10 ein – mit 46,1 Petaflops. Damit ist Adastra der zweitschnellste Supercomputer Europas. Alle drei neuen Supercomputer in der Top Ten – Frontier, Lumi und Adastra – setzen übrigens alle auf die gleiche Hardware, nämlich die oben angesprochene HPE-Cray-EX-Architektur. Darüber hinaus scheinen AMD-Prozessoren bei Supercomputer-Herstellern aktuell am beliebtesten. Neben den USA ist China das Land mit den meisten superschnellen Computersystemen.
Schnellste(r) Supercomputer der Welt aus China
Aber: Die wohl schnellsten Supercomputer der Welt finden sich gar nicht in der Top-500-Liste. Wohl wegen der seit 2021 geltenden US-Sanktionen gegen China, die auch Exportverbote von High-Tech an chinesische Firmen beinhalten, meldete China keine neuen Systeme mehr. Allerdings gehen Expert:innen davon aus, dass in China mindestens zwei Systeme im Exascale-Bereich werkeln, wie Golem schreibt. Dabei soll es sich um Oceanlight und Tianhe-3 handeln, die auf 1,05 bis 1,3 Teraflops kommen.