USB Typ C: Der Stecker, der alle anderen ersetzen soll
Erste Geräte mit dem neuen USB-Typ-C-Standard sind schon im Handel verfügbar – unter anderem gehören das dass man sie nie mehr falsch rum einstöpseln kann – noch an Annehmlichkeiten mitbringen.
Wie schon bei der genannten Hardware zu erkennen ist, wird USB Typ C nicht nur in Smartphones und Tablets eingesetzt. Auch in Notebooks und anderen Mobilgeräten wird der neue Standard den in die Jahre gekommenen USB Typ A ersetzen. Langfristig können wir damit rechnen, dass der Typ C allgegenwärtig ist – in TV-Geräten, USB-Sticks, externen Festplatten, Akkupacks und Co.. Interessant: Die Abmessungen des Steckers sind mit 8,4 x 2,6 Millimetern so gering, dass es theoretisch möglich ist, noch flachere Smartphones und Tablets zu entwickeln, was wir aber nicht hoffen, da das auf Kosten der Akkulaufzeit gehen dürfte.
USB Typ C besitzt im Unterschied zu den aktuellen USB-Typen A und B, die es in verschiedenen Größen und Formen gibt, nur noch ein Format. Damit ist es künftig egal, welches Ende am Computer und am Smartphone oder einem Ladegerät eingesteckt werden muss. Außerdem wird die Suche nach einem passenden Ladekabel in naher Zukunft so leicht wie nie.
Apropos Aufladen: Per USB-Typ-C-Kabel ist es selbstredend weiterhin möglich, Geräte mit Strom zu versorgen, auch Schnellladetechnologien werden unterstützt. Insgesamt wurden vom verantwortlichen USB-Implementers-Forum (USB-IF) fünf Profile definiert, die von fünf Volt bei zwei Ampere bis zu 20 Volt bei fünf Ampere rangieren, auch PoweredUSB wird unterstützt. Demzufolge erlaubt USB Typ C eine Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt, sodass sich damit selbst Notebooks aufladen lassen, wie es bei Apples MacBook ja auch schon der Fall ist. Darüber hinaus wird der USB-AV-Standard unterstützt, mit dem ihr während des Aufladens Filme – beispielsweise auf den Fernseher – streamen könnt.
Mehr noch: Das Normierungsgremium VESA hat die Unterstützung von DisplayPort angekündigt, durch den USB Typ C als neue Verbindung für die Audio-/Videoschnittstelle fungieren wird. Damit ist künftig nur noch ein Kabel zur Verbindung zwischen externem (4K-)Display und Notebook erforderlich, um Daten zu übertragen und gleichzeitig das Notebook mit Strom zu versorgen.
USB Typ C: Abwärtskompatibilität und Geschwindigkeiten
USB Typ C wurde zusammen mit der USB-3.1-Spezifikation verabschiedet. Das heißt jedoch nicht, dass alle USB-Typ-C-Stecker, die aktuell im Umlauf sind, auch dem 3.1-Standard entsprechen. Denn – jetzt wird es etwas verwirrend – USB-Typ-C-Anschlüsse in einigen aktuellen Smartphones laufen immer noch auf USB-2.0-Geschwindigkeiten – hier seien die neuen Nexus-Smartphones, aber auch das Microsoft-Smartphones Lumia 950 und 950 XL, die schon den schnellen USB-3.1-Standard verbaut haben – den brauchen sie aber auch, da sie sich schließlich per Kabel und Display-Adapter zu einem regelrechten Computer mit Display, Maus und Tastatur verwandeln lassen.
Im Unterschied zu USB 2.0 oder USB 3.0 bietet USB 3.1 Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde, was einer Verdoppelung der Geschwindigkeit zu USB 3.0 entspricht, das bis zu fünf Gigabit pro Sekunde liefern kann. USB 2.0 bietet hingegen nur bis zu 480 Megabit pro Sekunde.
Mit der Geschwindigkeit von USB 3.1 ist es ein Leichtes, 4K-Inhalte auf den Fernseher zu streamen und nebenbei sein Smartphone aufzuladen – an Intels angekündigten Thunderbolt-3-Standard aber kommt das immer noch nicht ran: Der soll bis zu 40 Gigabit pro Sekunde übertragen können. Der aktuelle Thunderbolt 2 erreicht immerhin schon 20 Gigabit pro Sekunde.
Die Lebensdauer eines USB-Typ-C-Steckers ist übrigens auf 10.000 Einsteckvorgänge ausgelegt. Falls ihr euer Smartphone nur einmal am Tag aufladet, entspricht das einer Lebensdauer von 10.000 Tagen – oder 27 Jahren.
Thunderbolt 3: Apple und Intel setzen auch auf USB Typ C
Wir prophezeien USB Typ C in den nächsten Jahren einen durchschlagenden Erfolg. Denn nicht nur Hersteller wie Samsung (vermutlich erstmals beim Bestandteil von Thunderbolt 3.
Damit verabschieden sich Apple und Intel von ihren proprietären Steckern. Um zwischen den „normalen“ USB-C-und den Thunderbolt-3-Steckern unterscheiden zu können, wird auf den Thunderbolt-Modellen das bekannte Logo mit dem Blitz zum Einsatz kommen. Die Zukunft wird damit viel bequemer – und vielleicht bekommt sogar die nächste iPhone-Generation einen solchen Anschluss.
Das klingt ja in der Tat vielversprechend.
Danke für die Informationen.
In der ct‘ vor ein paar Wochen war auch ein FAQ zu USB3/3.1 und USB-C.
Der Verbraucherschutz und die Elektronik-Großmärkte müssten sowas informieren. Aktuell werden ja noch UHD-1-TVs ohne hohe Farbtiefe, ohne HDCP2.2 verkauft und die PrimeBox oder Sky oder andere TV-Player … werden darauf vermutlich mangels 2.2 niemals UHD-1/4K-Auflösungen sondern immer nur das vier mal kleinere FullHD darstellen.
Weil Stecker/Buchse kleiner sind, wird es sich wohl sehr schnell durchsetzen wenn vielleicht anfangs auch nur als 2.0-over-C. Inzwischen setzen sich High-End-Phone-Features aber alle 1-2 Jahre nach Mittelklasse und dann in Low-End ($199 und billiger) Phones durch.
Sehr schlau ist die Idee, Thunderbolt über C zu machen. Weil Firewire sich damals leider viel zu wenig durchgesetzt hatte hat man vielleicht daraus gelernt.
Laut Wikipedia:
USB1.0 FullSPeed=12Mbit/sek , LowSpeed(Tastaturen,…) 1,5MBit/sek
USB2.0 „HighSpeed“ = 480 MBit/sek . Vergleichbar vielen UHS-1-(micro)SD-Karten.
USB3.0 „SuperSpeed“ = 5 Mbit/sek aber leider ist es auch USB3.1 Gen1 :-(((
USB3.1 Gen2 „SuperSpeed+“ = 10 Mbit/sek
Thunderbolt 1=10Mbit jeweils pro Richtung.
Thunderbolt 2=Beide Kanäle können in dieselbe Richtung zeigen und dann 2*10 übertragen also 20 MBit/sek.
Thunderbolt 3=40 GBit/sek.
Von daher spricht auch nichts dagegen Thunderbolt2 per C zu machen. Andererseits gibts die Alpine Ridge Chips vielleicht schon, manchmal ist aber nur USB-3.1SuperSpeed!+! und nicht Thunderbolt3 aktiviert.
Man beachte das auch PCIe3.0 und SATA-Anschlüsse recht gleiche Speeds haben. Vermutlich sind es – im Gegensatz zu früher – nur unterschiedliche Protokolle/Anschlüsse/Stecker/… und die Daten-Schiebe-Engines im ChipSatz dahinter sind dieselben.
Leider wird wohl zu wenige normal-preisige Thunderbolt-Endgeräte geben wie damals bei Firewire. Vielleicht aber auch sind die SSD-Produzenten schlau und bauen USB-C-3.1extrasuperspeed-Thunderbolt-3-fähige externe SSDs. In diesem Kontext würde es Sinn machen weil teure Laptops mit T3/U3.1/C dann die volle Speed per Thunderbolt3 herausholen könnten währen dieselbe SSD am Normalo-3.1extraspeed nur halb so schnell gelesen werden kann. Auch kann man dasselbe Gerät an einen alten(=aktuelle Generation von Macs ist gemeint) Thunderbolt-Anschluss stecken und kriegt volle Thunderbolt2-Speed.
Dazu müsste Thunderbolt3 sich allerdings breitflächig genug bei den Master-Geräten (PCs, Laptops, Tabletts) verbreiten. Die immer verbreitereren 4k-Kameras erzwingen das aktuell ja vielleicht. 4k/UHD1 sind schon viele Pixel. 16*GoPro360-Kameras wurden hier ja vorgestellt. Das ist UHD-2-Auflösung so das GoPro usw. genug Nachfrage nach schneller Video-Übertragung aufbauen und dadurch Thunderbolt3 durch die Intel-Kombi-Chips breitflächig verfügbar und bezahlbar wird. Oder es eine exklusive teure Nische bleibt und wie SCSI und Firewire oder BetaMax vor sich hin stagniert… Firewire400 war in vielen Laptops eingebaut weil digitale Videokameras den Anschluss hatten. Ansonsten waren Endgeräte aber meist nur für Apple und leider recht teuer.
Die Kunden-Orientierung von Intel erkennt man im letzten Absatz:
http://www.golem.de/news/silicon-photonics-intel-macht-das-licht-an-1405-106679.html
Was die USB-Foundation aber schon seit Jahrzehnt nicht hinbekommt sind einheitliche Treiber-Standards für Drucker, Scanner, Kameras, HomeControl usw. Für Tastaturen, Mäuse, Seriell, Parallel, Festplatten, SD-Karten usw gibts ja einheitliche Standards damit es überall läuft.
Denn man will den Firmen-Drucker oder 3D-Drucker an das iPad-Pro anschliessen.
Auch 5GBit/sek-3.0 als 3.1 bezeichnen zu dürfen macht die Kundenzufriedenheit vermutlich nicht besser. Man bezahlt extrateuer für 3.1 und kriegt nur 3.0-Speed weil man das kleingedruckte „Generation 2“ nicht gelesen hat und die IT-Presse einen nicht gewarnt hat.
Die Protokolle für Power müssen jeweils zwischen den Geräten ausgehandelt werden. Das kann auch böse Überraschungen geben wenn die Standards nicht effektiv genug definiert wurden.
Interessant ist ja auch, Displays an Info-Terminals usw. zu versorgen.
Nett wären Zwischenstecker wo fette Power-Injectoren drin sind um Laptop, Drucker, Monitor usw. einheitlich zu versorgen statt Netzteilknubbel an der Wand zu haben. Für OTG ist das ja sehr üblich und wird in Verbindung mit den Apple-Pro-Pads im Business hoffentlich Standard werden. Ethernet-Power-Injection hingegen gibt es zwar schon lange ist aber wie damals Firewire und SCSI wohl leider nicht grade günstig.
Dank Videobrillen gibts Monitore und Fernseher vielleicht bald kaum noch.
Aber Zuckerberg nimmt eine Auszeit und Oculus kommt deshalb vielleicht ein paar Jahre später…
Musk liefert ja nur so gut weil er im Gegensatz zu Golfplatz-Boni-Managern anscheinen laut Aussagen hier ständig am Produkt-Design arbeitet also (im Gegensatz zu anscheinend immer mehr Apple-Boni-Managern) ständig mit den Produkten zu tun hat.
Das Thema ist zwar schon ein paar Tage alt, die wahren „Vorteile“ von USB-C sieht man jedoch jetzt langsam, zum Beispiel beim HP Elite X2 1012. Hier erfolgt die Ladung ausschließlich über USB-C. Da Ladegerät und Notebook den Ladevorgang „verhandeln“, kann man HP-fremde Ladegeräte konsequent ablehen. Da HPs USB-C zu HDMI Adapter keine USB-C Ladebuchse beinhaltet kann man nur laden ODER präsentieren. USB-C auf HDMI Adapter von Fremdanbietern z.B. für das McBook lassen (da nicht HP) auch kein Laden während der Präsentation zu. Die Standard Buchse USB-C löst so auch nicht das Netzteilproblem. HP akzeptiert ja nur sein eigenes. Also habe ich ein USB-C Netzteil für mein Tablet, ein USB-C Netzteil für mein Phone und ein USB-C Netzteil für mein Notebook. Hurra, das wird toll! Aber ich kann natürlich einfach Tablet, Phone und Notebook bei HP kaufen. Das ist dann in der Tat vielversprechend (für HP). Zukünftig gibt es dann vermutlich auch die „passenden“ Kopfhöhrer bei HP. Der Klinkenstecker soll ja auch verschwinden.