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Veloretti Ace Two im Test: Lohnt sich das Citybike für Pendler?

Mit dem Ace Two will Veloretti den Pedelecs von Cowboy und Vanmoof direkte Konkurrenz machen. Ob und wie gut das klappt, haben wir ausprobiert.

5 Min.
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Das Veloretti Ace Two. Unser Testfahrrad im Retro-Look ist im Farbton Jet Black (Foto: t3n)

Veloretti: Was auf den ersten Blick sehr italienisch klingt, ist in Wirklichkeit eine Firma aus Amsterdam, die sich seit mehr als zehn Jahren auf Citybikes spezialisiert hat und seit einiger Zeit auch Pedelecs anbietet. Darunter ganz neu das Ace Two, welches wir für rund drei Wochen ausführlich testen konnten. Leider nicht in Amsterdam, dafür aber in Hannover – der Maschsee soll ja auch schön sein.

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Die Eckdaten des Ace Two

Bevor wir zum Fahreindruck und den Pros und Contras kommen, werfen wir einen Blick auf die Eckdaten. Veloretti bietet zwei Rahmenvarianten – das von uns getestete Ace Two und das Ivy Two mit einem tieferen Einstieg. Beim Preis geht es bei 3.299 Euro los, als Farben gibt es drei moderne matte Versionen in Schwarz, Grau und Sandfarben – außerdem in Jet Black und mit hellen Reifen ein Modell mit Retrocharme.

Der Rahmen ist bei allen Versionen aus Aluminium, insgesamt (also mit Akku) wiegt das Fahrrad 29 Kilo. Zum Vergleich: Ein Cowboy Cruiser wiegt alles in allem knapp 20 Kilogramm, ein Vanmoof S5 (unser Test) knapp 23. Im Rahmen integriert sind außerdem ein Licht- und ein Rücklicht, im Lenker sitzt ein Display.

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Im Rahmen ist ein Tagfahrlicht integriert, im Lenker sitzt eine Lampe von Osram. (Foto: t3n)

Mit der Veloretti-App kann das Ace Two mit dem Smartphone gekoppelt und verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Unter anderem ist dort die Safety-Tracking-Funktion zu finden. Ist sie eingeschaltet, genügt ein langer Knopfdruck am Fahrradlenker und die aktuelle Position wird für eine Stunde mit vorher konfigurierten Notfallkontakten geteilt.

Der herausnehmbare Akku wird von unten in den Rahmen eingesetzt und soll laut Hersteller mit 540 Wattstunden für bis zu 120 Kilometer reichen, das gilt aber natürlich nur in der kleinsten Fahrstufe. In unserem Test gibt das Fahrrad selbst auf Stufe vier von fünf zum Beispiel rund 70 Kilometer Reichweite an, was unserer Erfahrung nach ein kleines bisschen zu optimistisch ist. Allerdings ist das aktuelle kalte Herbstwetter auch nicht ideal für batteriebetriebene Fahrzeuge und wirkt sich negativ auf die Reichweite aus.

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Der Strom des Akkus geht zum Großteil in den direkt mit den Pedalen verbundenen Mittelmotor von Bafang. Wie in Deutschland zulässig unterstützt dieser bis 25 Kilometer pro Stunde – bergab oder mit viel Beinarbeit sind aber natürlich auch höhere Geschwindigkeiten möglich. Die Gangschaltung, beziehungsweise besser gesagt das Getriebe, baut Veloretti nicht selbst, sondern setzt auf ein Modell von Enviolo.

Statt einer Kette kommt ein Riemen aus Carbon beim Ace Two zum Einsatz. (Foto: t3n)

Auch der Riemenantrieb aus Carbon ist von einem Drittanbieter, nämlich Gates, und verzögert wird mit hydraulischen Scheibenbremsen von Shimano. Und Osram steuert schließlich noch ein sogenanntes Präzisionslicht bei, welches fest im Lenker verbaut ist. Während das normale Licht im Rahmen eher als Tagfahrlicht gedacht ist, bietet die Lampe von Osram deutlich mehr Strahlkraft und ist besonders bei kompletter Dunkelheit sehr hilfreich.

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So fährt sich das Veloretti Ace Two

In den ersten Fahrminuten muss man sich kurz an die Einstellungsmöglichkeiten gewöhnen, denn das Ace Two bietet nicht nur fünf Fahrstufen, die höchste heißt übrigens relativ treffend „Superhero Mode“, auch die Trittfrequenz kann über die im Lenker verbauten Knöpfe in Fünferschritten angepasst werden. Heißt: Die Gangschaltung passt sich entsprechend der ausgewählten Frequenz an und wählt die Gänge so, dass man möglichst durchgängig in dieser Frequenz treten kann. Wenn man nach ein bisschen Herumprobieren die passende Anzahl an Umdrehungen gefunden hat, funktioniert das aber tadellos.

Der Motor ist verhältnismäßig ruhig, nur beim Schalten gibt es ein leises Surren. Das Display ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut abzulesen und die Menüführung durch Knöpfe am Lenkrad ist einfach und intuitiv. Schon eine mittlere Unterstützung durch den Elektromotor, also Fahrstufe drei, reicht völlig aus, um entspannt und mit viel Fahrfreude im morgendlichen Berufsverkehr in die Redaktion zu pendeln.

Mit den im Lenker integrierten Knöpfen schaltet man das Rad ein, steuert die Funktionen und löst die elektronische Klingel aus. (Foto: t3n)

Genau das dürfte auch das ideale Einsatzgebiet für das Ace Two sein, denn Dinge wie Federung oder eine sportlichere Übersetzung sucht man vergebens. Auch durch das relativ hohe Gewicht fühlt sich das Pedelec auf einem befestigten Radweg am wohlsten, matschige Wege oder gar Offroad sind eher nicht die Heimat des Pedelecs.

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Leider noch mit Kinderkrankheiten

Während das Fahren selbst sehr angenehm ist, gibt es bei unserem Testfahrrad zwei Punkte, die durch Softwareupdates noch ausbaufähig wären, und einen Punkt, den Veloretti an der Hardware nachbessern muss.

Die eigentlich App-Anbindung für Smartphones funktioniert zwar trotz fehlender deutscher Lokalisierung gut und ermöglicht, zum Beispiel die Kalibrierung der Gangschaltung zu starten, die Navigation per App und Display im Lenkrad ist allerdings kaum zu gebrauchen. Dabei klingt die Idee dahinter erst einmal gut. In der App Start und Ziel auswählen und die Navigation starten, das Handy dann in die Tasche stecken und die Navigationsanweisungen während der Fahrt auf dem Fahrraddisplay durch Pfeile und Entfernungsangaben angezeigt bekommen. Nur leider hingt die Darstellung der Pfeile zu sehr hinterher und auch die Angabe, in wie vielen Metern man abbiegen muss, ändert sich viel zu spät. Wenn man drei Mal eine Abzweigung verpasst hat, schaltet man die Navigation entweder genervt ab oder schnallt das Smartphone doch mit einer Halterung am Lenker fest. Hier muss Veloretti mit zukünftigen Updates also nachbessern.

Das Display im Lenker ist auch bei Sonnenlicht gut zu lesen, leider ändern sich die Navigationsanweisungen zu langsam. (Foto: t3n)

Ebenfalls noch ausbaufähig sind die inzwischen zwei Klingeltöne des Fahrrads. Einer der Knöpfe am Lenker dient nämlich als elektronische Klingel. Leider sind beide Töne eher futuristisch und werden von Passant:innen nicht als Fahrradklingel erkannt. Hier wäre ein ganz klassischer Ton als dritte Option also sehr hilfreich.

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Und zu guter Letzt gibt es bei unserem Testfahrrad ein Problem mit den Knöpfen am Lenker und Feuchtigkeit. Nach einer Nacht im Regen ging unser Fahrrad nämlich nicht mehr an. Erst eine weitere Nacht im trockenen Keller ließ uns das Ace Two wieder zum Leben erwecken und danach funktionierte es auch wieder problemlos. Veloretti hat uns gegenüber bestätigt, dass der Fehler bekannt ist und bei einigen der ersten Modelle auftreten könnte. Das Problem werde aber behoben und Kunden, die davon betroffen seien, bekämen das Display und die Knöpfe ausgetauscht.

Fazit

Das Ace Two ist in der Stadt eine sehr gute Alternative zu Bus, Bahn und Auto – selbst auf längeren Pendelstrecken. Mit seinen smarten Funktionen, seinem leisen Mittelmotor, der guten Beschleunigung und der fast stufenlosen Gangschaltung ist es außerdem eine echte Konkurrenz zu den Modellen von Cowboy 4 (unser Test) und (sollte sich die Firma nach der Insolvenz noch einmal wieder fangen) für das S5 von Vanmoof. Diesem hat es auch den herausnehmbaren Akku voraus, was sehr hilfreich ist, wenn man zum Beispiel im dritten Stock wohnt. Von allen drei Modellen besitzt es aber definitiv das beste und hellste integrierte Licht. Auch die Reichweite ist gut und Veloretti lieferte alleine während unseres Testzeitraums zwei Softwareupdates (unter anderem mit dem zweiten Klingelton) und behebt Probleme wie die langsame Navigationsanzeige in Zukunft hoffentlich mit einem solchen Update.

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