Peter Beck, CEO vom Raketenbauer Rocket Lab, hat im Interview mit Inverse seine Pläne für eine Venusmission erläutert. Die Satellitenplattform Photon soll eine Sonde aussetzen, die in einer Höhe von etwa 30 Meilen die Atmosphäre erkundet. Weil die Venusatmosphäre der der Erde relativ ähnlich ist, will Rocket Lab dort nach Anzeichen von Leben suchen.
Rocket Lab ist 2006 gegründet worden. Wie SpaceX hat das Unternehmen eine eigene Trägerrakete konzipiert, über die Kleinsatelliten ins All starten. Die Rakete namens Elektron gehört sogar zu den meistgestarteten Raketen aller Zeiten. Rocket Lab sitzt inzwischen in Kalifornien, startet aber weiterhin aus Neuseeland. Die Satellitenplattform Photon von Rocket Lab wurde bereits bei Mond- und Marsmissionen der Nasa eingesetzt.
Vom „Katastrophenplanet“ lernen
Beck hatte erstmals 2020 seine Pläne für eine Venusmission angekündigt. Ziel sei, nach Leben zu suchen und vor allem die Vergangenheit des Planeten näher zu erforschen. Denn die Venus war vielleicht einmal ein bewohnbarer Planet. Es könnte sein, dass es vor einigen Milliarden Jahren mal Ozeane auf der Oberfläche gab, die für Temperaturen zwischen 20 und 50 Grad Celsius gesorgt haben.
Inzwischen hat freigesetztes Kohlendioxid den Planeten allerdings unbewohnbar gemacht. Genau aus diesem Grund hofft Peter Beck, von der Venus etwas lernen zu können. „Es ist der klassische Katastrophenplanet“, sagte er gegenüber Inverse. In Bezug auf die Klimakrise auf der Erde könnte das interessant sein.
Auch die Nasa plant, die Venus näher zu erforschen. Im Rahmen zweier neuer Programme sollen Forschende herausfinden, was genau mit der Venus passiert ist – also warum sie heute unbewohnbar ist, aber vielleicht einmal der erste bewohnbare Planet unseres Sonnensystems war.