Peter Beck und Elon Musk sind sich nicht nur optisch durchaus ähnlich. Beide vereint eine visionäre Herangehensweise an neue Technologien. Beide arbeiten schon sehr lange daran, den Weltraum zu erobern.
Rocket Lab nähert sich immer weiter an SpaceX an
Dennoch liegt Musk mit SpaceX ein Stück vor Rocket Lab, von dem wir – möglicherweise auch wegen der geringeren Öffentlichkeit, die Beck für sich beansprucht – vergleichsweise viel weniger hören. Dabei betreibt Rocket Lab ebenfalls das Geschäft mit dem Start von Kleinsatelliten über eine eigens konzipierte Rakete.
Die Elektron genannte Rakete des Unternehmens aus Neuseeland, das mittlerweile seinen Firmensitz in den USA hat, aber weiterhin von Neuseeland aus startet, liegt auf der Liste der meistgestarteten Raketen aller Zeiten an Rang 2 hinter der Falcon 9 von SpaceX.
Dabei ist auch die Electron-Rakete kostengünstig und zuverlässig. Zudem enthält sie Innovationen wie 3D-gedruckte Triebwerke. Bislang kann sie auf 21 Starts zurückblicken. Nur die Falcon 9 hob mit 125 Starts häufiger vom Launchpad ab.
2021: Börsengang und direkte Konkurrenz zur Falcon 9
Jetzt arbeitet Rocket Lab an einer moderneren Rakete namens Neutron. Die wird größer, teilweise wiederverwendbar und soll größere Nutzlasten transportieren können. Ein Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa liegt bereits vor. Rocket Lab soll 2024 eine Marssonde transportieren. Spätestens mit dieser leistungsfähigeren Rakete stellt Beck sein Unternehmen in direkte Konkurrenz zu Elon Musks SpaceX.
Anders als das bisher in Privatbesitz befindliche SpaceX hat Beck sein Rocket Lab im August über die Fusion mit einer SPAC an die Börse gebracht. Dabei flossen dem Unternehmen 777 Millionen US-Dollar zu. Seit dem Börsengang von Rocket Lab ist die Aktie um 56 Prozent gestiegen und pendelt aktuell knapp unter 16 Dollar.
Rocket Lab bietet Steckplätze auf eigenen Satelliten-Bussen
Einen kontinuierlichen Geldzufluss sichert sich Rocket Lab durch regelmäßige Auftragsstarts von Kleinsatelliten. Außerdem stellt das Unternehmen selbst Bauteile für Satelliten her. Eine weitere Innovation des Neuseeländers Peter Beck ist der sogenannte Satellitenbus Proton. Dabei handelt es sich um eine Satelliteneinheit, die von Kunden mit Modulen bestückt werden kann. Die sparen sich so den Start individueller Cubesats, was deren Projekte wesentlich billiger macht.
Zuletzt hatte sich das Weltraum-Startup Garda gleich drei dieser Satellitenbusse gesichert. Daraus sollen Fabriken in der Schwerelosigkeit entstehen. Gezüchtet werden sollen dort unter anderem Organe. Das Photon-Konzept erfreut sich einiger Beliebtheit, auch das Angebot der Kleinsatellitenstarts läuft erfolgreich.
Peter Beck und Elon Musk – ähnlich in mehreren Punkten
Ähnlich wie Elon Musk wusste Peter Beck schon sehr früh, wohin seine berufliche Reise führen würde. So musste er sich in der Highschool von einem Vertrauenslehrer anhören, dass eine Karriere als Raketenbauer „absurd unerreichbar“ sei. Nicht ganz zu Unrecht, denn er entwickelte nach einem abgebrochenen Studium zunächst „nur“ Supercomputer und Windturbinen, bevor ihm der erste Entwurf eines Raumfahrzeugs gelang.
Auch ansonsten sind sich Musk und Beck überaus ähnlich. Das betrifft neben dem Alter sogar das Aussehen. Vielleicht gibt es einen eigenen Phänotyp für visionäre Raketenbauer?