Höhere Streamingkosten: Verbraucherzentralen kritisieren EU-Pläne
„Uns hat überrascht, dass die EU-Kommission angekündigt hat, das Thema aufgreifen zu wollen“, sagte die Chefin des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (VZBV), Ramona Pop, der Deutschen Presse-Agentur. Sie erinnerte daran, dass es schon ein älterer Vorschlag der Telekommunikationsanbieter sei, eine Art Internetmaut zu verlangen.
„Zusätzlich zu den Kosten, die man ja als Endverbraucher und ‑verbraucherin hat, sollen jetzt auch die Inhalteanbieter wie etwa Netflix und Amazon zahlen“, sagte Pop.
„Das stellt die Netzneutralität komplett infrage“
„Das stellt die Netzneutralität komplett infrage“, warnte Pop. „Und es würde auch Angebote sicherlich teurer machen.“ Manche Angebote würden ihrer Einschätzung nach ganz vom Markt verschwinden, weil sie sich nicht mehr halten könnten.
Die EU-Kommission hatte konkrete Pläne für eine Beteiligung sämtlicher Marktteilnehmer an den Infrastrukturkosten für Netze angekündigt.
Pop sagte: „Wir erwarten, dass die EU-Kommission zügig auch eine öffentliche Anhörung macht, damit man vorab in die Diskussion mit allen Beteiligten gehen kann.“ Vorliegende Vorschläge lehnte Pop als womöglich wettbewerbsschädigend ab.