Im Jahr 2017 fand erstmals der AI for Good Global Summit statt. Nach einer coronabedingten Pause von drei Jahren kehrt die Veranstaltung der International Telecommunication Union der Vereinten Nationen zurück in die zweitgrößte Stadt der Schweiz.

Sie soll zeigen, wie künstliche Intelligenz und andere neue Technologien dazu beitragen können, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen. Dazu gehören unter anderem die Bekämpfung des Klimawandels.

Während der Veranstaltung werden acht humanoide Roboter ihre Fähigkeiten demonstrieren. Dabei reicht ihr Einsatzbereich von der Versorgung im Gesundheitsbereich über nachhaltige Landwirtschaft bis hin zu Brandbekämpfung.

Auf der CES 2022 zeigte Beyond Imagination erstmals seinen humanoiden Roboter Beomni der Öffentlichkeit. Mit einem freundlichen Gesicht, zwei Armen und einem Körper, der an Iron Man erinnert, bewegt sich der Roboter auf Rädern vorwärts. Seine Aktionen können von einem Menschen von überall auf der Welt gesteuert werden. Es braucht lediglich ein VR-Headset und damit verknüpfte Handschuhe. Der Roboter soll im Alltag helfen. Harry Kloor, Chefgründer von Beyond Imagination, sagte gegenüber Cnet, dass eines der ersten Dinge, die er mit dem Beomni-Roboter tun möchte, ist, einen im Haus seiner älteren Mutter zu platzieren, damit er Aufgaben aus der Ferne erledigen kann.

Nadine ist ein humanoider Roboter, der optisch schon mehr nach Mensch als nach Maschine aussieht. Mit seinen lebensechten Gesichtszügen kann der von Kokoro in Japan entwickelte Roboter schon leicht gruselig sein. Nadine ist in der Lage, Augenkontakt herzustellen, Hände zu schütteln und sogar Menschen von früheren Besuchen wiederzuerkennen und auf Grundlage dieser Treffen Gespräche mit ihnen fortzusetzen. Auch im Arbeitskontext ein sinnvoller Begleiter.

In Hongkong von Hanson Robotics entwickelt, hat Sophia ihren humanoiden Artgenossen eine Sache voraus. Sophia ist der erste Roboter, der jemals die Staatsbürgerschaft eines Landes erhalten hat, denn Sophia ist tatsächlich offiziell Staatsbürgerin von Saudi-Arabien. Optisch nachempfunden ist Sophia übrigens der Hollywood-Schauspielerin Audrey Hepburn und sie soll vorrangig in Pflegeheimen zum Einsatz kommen.

Wenn der japanische Robotiker Hiroshi Ishiguro neben seinem Werk steht, dann ist das schon ein skurriles Bild. Ishiguro hat den humanoiden Roboter Geminoid entwickelt, der aussieht wie sein Zwillingsbruder. Doch warum hat Ishiguro sich selbst noch einmal als Roboter gebaut? „Ich wollte meine Präsenz durch einen ferngesteuerten Androiden an einen anderen Ort verfrachten“, sagte der Japaner dem ORF im Interview. Das schaffte er auch. Sein Roboter-Ich hielt sogar schon Vorträge in fremden Ländern.

4NE-1 ist ein Roboter, der ausnahmsweise mal keinen menschlichen Namen trägt. Wie David Reger, Gründer von Hersteller Neura Robotics, im Gespräch mit Automations Praxis mitteilte, ist 4NE-1 ein „Roboter für jedermann, der Menschen in allen Lebensbereichen unterstützt, durch Interaktion lernt und über kognitive Fähigkeiten verfügt“. Dabei soll der Roboter sowohl in der Industrie und im Gesundheitswesen, aber auch in privaten Haushalten Aufgaben übernehmen. Sein großer Vorteil: 4NE-1 kann sogar Treppen steigen und ein Gewicht von bis zu 20 Kilogramm mit sich herumtragen.

Einen etwas spezielleren Anwendungsbereich hat Ai-Da Robot. Nach Ada Lovelace benannt ist der humanoide Roboter von Engineered Arts ein Künstler mit menschlichem Gesicht und Roboterarmen. Das weltweit erste Roboterkunstsystem wurde 2019 entwickelt und stellt mithilfe von Algorithmen aus der Computergrafik und künstlicher Intelligenz Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen her.

Hanson Robotics ist neben Sophia auch noch mit Grace vertreten. Grace wurde 2021 vorgestellt und soll das Gesundheitswesen revolutionieren. Der Roboter wurde als Assistentin für Ärzte entwickelt und ist mit Sensoren ausgestattet, darunter eine Wärmebildkamera, die die Temperatur und den Puls eines Patienten erfasst, um Ärzten bei der Diagnose von Krankheiten und der Durchführung von Behandlungen zu helfen. Grace ist auf Seniorenpflege spezialisiert, spricht drei Sprachen und kann Kontakte knüpfen sowie Gesprächstherapien durchführen.

Desdemona ist ebenfalls eine Schöpfung von Hanson Robotics. Allerdings wird Desdemona in einem komplett anderen Bereich als Grace und Sophia eingesetzt. Dieser humanoide Roboter ist nämlich auf Musik spezialisiert. Desdemona nutzt die KI-Technologie, um aus einer Bibliothek von Künstlern, Dichtern, Wissenschaftlern und Schriftstellern zu schöpfen, um spontane KI-generierte Poesie unter Verwendung natürlicher sprachverarbeitungsorientierter neuronaler Netze zu produzieren.

Bei der Veranstaltung werden Regierungsbeamte, Führungskräfte aus der Industrie, Akademiker und Leiter von UN-Agenturen die Richtlinien, Vorschriften und Standards erörtern, die für KI erforderlich sind, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.