
Laut Hongkong Economic Times (HKET) verklagt Binance-Chef Changpeng Zhao die chinesischsprachige Bloomberg-Tochter Modern Media Company. Das Medienunternehmen hatte die 250. Ausgabe der Bloomberg Businessweek mit dem Titel „Changpeng Zhao’s Ponzi Scheme“ veröffentlicht. Der Titel wurde inzwischen geändert.
Ein Ponzi-Scheme, hierzulande eher als „Schneeballsystem“ bekannt, ist eine Form des Betrugs. Dabei werden unter falschen Versprechungen Investoren angelockt, indem vermeintliche Gewinne an frühere Investoren mit Geldern von jüngeren Investoren gezahlt werden – bis das System kollabiert, weil nicht genug frisches Geld akquiriert werden kann.
Verständlich, dass der Binance-Chef sein Geschäftsmodell nicht so bezeichnet wissen will und deshalb seine Anwälte mit einer Verleumdungsklage beauftragt hat. Zhaos Anwälte heben demnach vor allem darauf ab, dass Modern Media eine einflussreiche Publikation sei, deren Veröffentlichungen ein breites Publikum erreichten. Entsprechend schädige die Berichterstattung CZs Image in der Öffentlichkeit.
Modern Media wurde aufgefordert, die angeblich verleumderischen Kommentare gegen Zhao zurückzuziehen, sich förmlich zu entschuldigen und eine finanzielle Entschädigung als Schadensersatz anzubieten.
Offiziell haben weder Zhao noch Binance den Bericht bestätigt, Allerdings hat CZ auf Twitter diesen Beitrag von Watcher Guru retweetet, was wohl darauf schließen lässt, dass der Bericht der Wahrheit entspricht:
Bloomberg hat bereits reagiert und hat den beanstandeten Titel in „The Mysterious Changpeng Zhao“ geändert. Betroffen war ohnehin nur die chinesische Version des Businessweek-Covers. Die englische Version des Covers trug den Titel „Can Crypto’s Richest Man Stand the Cold?“, etwa: „Kann der reichste Mann der Kryptobranche den Winter überstehen?“
Verleumdungsklagen sind für CZ kein neues Thema. Schon im Jahr 2020 hatte Binance das Nachrichtenmagazin Forbes verklagt. Forbes hatte einen Artikel veröffentlicht, in dem Binance vorgeworfen wurde, heimlich Geld zu schleusen und Regulierungsbehörden zu umgehen.
Zu einem Urteil kam es nicht. Binance ließ die Klage Anfang 2021 fallen und kündigte ein Jahr später eine Investition von 200 Millionen US-Dollar in den Medienriesen an.
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