Vom 13. bis zum 21. Juli fanden in Moskau die Moscow Chess Open statt. An dem Schachturnier nahm auch ein Roboter teil, der an einem extra angefertigten Tisch gegen drei menschliche Herausforderer zeitgleich antreten kann. An diesem Tisch kam es dann auch zu einem folgenschweren Vorfall.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Baza brach der Roboter einem Siebenjährigen während der Partie den Finger. Ein Video davon veröffentlichte die Agentur auf ihrem Telegram-Kanal. Auf dem Video ist zu sehen, dass der Junge seine Figur bewegt, bevor der Roboter seinen Zug beendet hatte. Das verstieß offenbar gegen die Sicherheitsvorschriften und verwirrte den Roboter, der sich den Finger des Kindes schnappte und ihn zerquetschte. Passanten erkannten die Situation, eilten herbei und schafften es schließlich auch, die Hand des Jungen aus den Roboterfängen zu befreien.
Eltern prüfen Klage
Der Präsident des Moskauer Schachverbandes, Sergey Lazarev, bestätigte der russischen Nachrichtenseite Tass die Verletzung des Kindes. „Der Roboter hat dem Kind den Finger gebrochen – das ist natürlich schlimm“, wird Lazarev zitiert. Der Roboter wurde vom Schachverband gemietet und sollte eigentlich von Spezialisten betreut werden, damit derartige Unfälle ausgeschlossen werden können. Zum Zeitpunkt des Vorfalls war er allerdings offensichtlich unbeaufsichtigt, sodass die unüberlegte Bewegung des Kindes dazu führte, dass der Roboter zugriff.
Wie PC Gamer berichtet konnte der Junge die letzten Tage des Turniers mit einem eingegipsten Arm beenden. Dennoch wollen sich die Eltern Berichten zufolge wohl an die örtliche Staatsanwaltschaft wenden, um Anklage zu erheben. Sergey Smagin, ein Abgeordneter des Moskauer Schachverbandes, sagte, dass dies das erste Mal in seiner Erinnerung sei, dass ein Roboter jemandem den Finger gebrochen habe. Und das ausgerechnet bei einem Schachturnier, wo Schach doch eher zu den gewaltfreieren Sportarten gehört.