Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Wie viele Büroflächen brauchen Unternehmen nach Corona?

Viele Unternehmen haben verstanden, dass Arbeit im Homeoffice zumindest in Teilen gut funktioniert. Bald könnten weitere Büroimmobilien leer stehen, wenn man einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft glaubt.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige
Dank Smartphone und Laptop ist das Arbeiten außerhalb des klassischen Büros inzwischen einfach zu realisieren. (Foto: iStockfoto ID623119448)

Seit Monaten sitzen viele Arbeitnehmer im Homeoffice und für viele Unternehmen hat sich das Konzept bewährt: Siemens erklärt, dass jeder Zweite in Zukunft teilweise im Homeoffice arbeiten können soll und auch kleinere Unternehmen wie Trusted Shops halten an der Wahlfreiheit der letzten Monate fest.

Anzeige
Anzeige

Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, für die 20.000 Büroarbeitskräfte befragt wurden, kommt jetzt zu dem Schluss, dass Homeoffice-Lösungen von vielen Unternehmen auch deswegen so bereitwillig adaptiert werden, weil sie Kosten einsparen. Schon 2018 arbeiteten laut der Zahlen des arbeitgebernahen Instituts aus Köln 14,8 Millionen Mitarbeitende in Büros. Fast die Hälfte davon arbeitete 2018/19 bereits gelegentlich von einem anderen Ort aus, etwa von zu Hause. Für weitere 39 Prozent wäre dies der Erhebung zufolge möglich.

Nachdem die Unternehmen jetzt das Potential erkannt haben, könnte die Zahl 2020 und in den Folgejahren deutlich ansteigen. Auch wenn der Begriff des Homeoffice in den unterschiedlichsten Kontexten gebraucht wird – von der situativen Arbeit daheim über die regelmäßige tageweise Telearbeit bis hin zu Telearbeit-only-Jobs – dürfte es, so die Forscher, eine Ausweitung unterschiedlicher Remote-Arbeitsformen geben.

Anzeige
Anzeige

Unternehmen könnten auf einen Teil der Büros verzichten

Doch was macht das mit dem Bedarf an Büroarbeitsplätzen? Darin sind sich die Experten uneins. Während die IW-Forscher davon ausgehen, dass im Laufe der Zeit Unternehmen auf einen Teil der angemieteten Flächen verzichten, setzt das natürlich voraus, dass sich Mitarbeiter entweder Büroplätze teilen oder gleich ganz wechselnde Desks Einzug halten, wie dies etwa bei Microsoft der Fall ist. Vermieter von Bürodienstleistungen gehen hingegen eher davon aus, dass aufgrund der geltenden Abstandsregelungen noch für eine längere Zeit eher zusätzliche Kapazitäten angemietet werden. In den Coworking-Spaces lässt sich indes noch kein klarer Trend beobachten.

Anzeige
Anzeige

Langfristig gehen die IW-Forscher jedenfalls von weniger Büroflächen aus, die nachgefragt werden. Sie schätzen rund zehn Prozent weniger benötigte Büroflächen – ein Wert, der insbesondere den Leerstand an Büroimmobilien in den Großstädten noch verschärfen könnte. Das könnte zum einen die erst kürzlich geschaffenen Büroflächen rund um die Metropolen wie Frankfurt oder München betreffen, andererseits aber auch die seit Jahren abnehmenden Büroflächen in kleinstädtischen und ländlichen Räumen.

t3n meint:

Nein, das Büro wird nicht gänzlich aus unserer Arbeitswelt verschwinden, aber es wird nicht mehr der selbstverständliche Mittelpunkt der Arbeit sein. Unternehmen haben verstanden, dass mit Hilfe von Cloud-Services das Remote-Work-Konzept funktionieren kann. Und nachdem diese Lösungen in vielen Firmen innerhalb kürzester Zeit in den letzten Monaten geschaffen wurden, macht es meist keinen Sinn, die gefundenen Innovationen wieder einzustampfen. Gleichzeitig bleibt die gewonnene Flexibilität aber auch in Hinblick auf den Fachkräftemangel wichtig: Gerade in Regionen, Branchen und Berufsfeldern, in denen es heute schon schwierig ist, alle Stellen zu besetzen, wird in Zukunft die Homeoffice-Möglichkeit ein Verhandlungselement wie seinerzeit der Dienstwagen oder die betriebliche Altersvorsorge.

Tobias Weidemann

Das könnte dich auch interessieren: 

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige