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Homeoffice-Alternativen: Was tun, wenn Arbeiten daheim nicht funktioniert?

Das Homeoffice ist nicht für alle Mitarbeiter der ideale Arbeitsplatz. Alternativen gibt es reichlich für unterschiedliche Zielgruppen und Geldbeutel. Wir haben uns auf die Suche nach Ausweichquartieren begeben.

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Hotel, Coworking, Mietbüro: Alternativen zum Homeoffice gibt es zahlreiche. (Foto: PR Image Factory/ Shutterstock)

Seit Wochen sitzen viele Mitarbeitende, deren zentrales Werkzeug der PC ist, im Homeoffice. Das kann gut funktionieren, wenn man ungestört ist, über gutes und leistungsfähiges Equipment, ein eigenes Arbeitszimmer, einen ergonomischen Schreibtisch und einen bequemen Bürostuhl verfügt. Es kann aber auch die Hölle sein, wenn man aufgrund der räumlichen Umstände nicht ungestört ist, möglicherweise noch als Familie parallel das Homeschooling für die Kinder organisiert oder mit einem Partner räumlich eng zusammenarbeiten muss, dessen Telefonierverhalten oder dessen berufliche Aufgaben einfach nicht zum eigenen Arbeiten passen wollen.

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Alternativen zum Homeoffice am Küchentisch gibt es einige – doch nicht alle sind gleichermaßen praktikabel oder für jeden Geldbeutel geeignet. Zahlreiche Hotels machen aus der Not des Leerstandes eine Tugend und vermieten aktuell Zimmer zum Arbeiten.

Hotelschreibtisch statt Küchentisch

Einen Überblick vermittelt Homeoffice-im-Hotel sowie die HRS-Initiative MeWork. Gerade größere Hotels, etwa die Dorint-Gruppe, vermieten tageweise oder wochenweise Hotelzimmer als ruhige Homeoffice-Alternative. Sicheres Internet und Druckserver inklusive, ebenso Obst, Wasser für zwischendurch und der Zugang zu Frühstück und Mittagessen. Mit 59 Euro am Tag bzw. 289 Euro in der Woche ist das Dorint-Angebot eher für die Managerfraktion und für Führungskräfte geeignet, doch es geht auch günstiger: Für 17 bis 23 Euro am Tag vermietet etwa das Hamburger Hotel Myplace

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Das ist dann trotz eines stylischen, ruhigen Zimmers schon fast in der Größenordnung eines Coworking-Büroplatzes, wenn auch die Schlafzimmeratmosphäre eines Hotelarbeitsplatzes und der meist recht überschaubare Schreibtisch ein „richtiges“ Büro vermissen lassen. Die Coworking-Spaces vermitteln einerseits Büroatmosphäre, sind andererseits aber meist weniger formell als klassische Mietbüros.

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Allerdings haben es die Coworking-Spaces im Moment auch nicht leicht, weil insbesondere bei den spontanen Buchungen für einzelne Tage die Nachfrage gering war, wie Betreiber berichten. Das liegt daran, dass die Menschen, die unterwegs sind und ein Büro in einer anderen Großstadt benötigen, einfach aufgrund abnehmender Reisetätigkeit weniger geworden sind. „Ich befürchte, dass nicht alle Spaces die Krise überstehen werden. Es wird eine ungewollte Marktbereinigung geben“, erklärt etwa Tobias Kollewe, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Coworking Deutschland, der selbst bundesweit an mehreren Coworking-Spaces beteiligt ist und auch als Berater in diesem Umfeld arbeitet. Insbesondere Spaces, die sich an ein Startup-Publikum richten, haben aktuell die Befürchtung, dass die Krise viele Startups in Zahlungsschwierigkeiten bringen khttps://www.coworking-germany.org/önnte. Doch er ist gleichzeitig auch zuversichtlich: „Nachdem die Nachfrage an Coworkung-Spaces rund um Ostern nahezu zum Erliegen gekommen ist, spüren wir jetzt einen deutlichen Anstieg. Das betrifft insbesondere auch die Arbeitsplätze für kleine und mittlere Teams.“

Übrigens bieten aktuell zahlreiche Coworking-Spaces, aber auch die Anbieter von Mietbüros, die normalerweise eine etwas andere Kundschaft ansprechen, günstige und kurzfristige Angebote für alle, die diese Form des Arbeitens mal ausprobieren wollen. Versprochen werden neben ergonomischen Büromöbeln und schnellem Internet auch ausreichend Abstand und die nötigen hygienischen Voraussetzungen.

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Mietbüros als Ausweichquartier

Doch gerade wenn die Corona-bedingte Forderung nach Abstand im Büro noch weiter anhält, werden Unternehmen zusätzliche Räume einigermaßen kurzfristig und ohne langjährigen Vertrag dazubuchen müssen. Denn ob sie die zusätzlichen Kapazitäten für sechs, zehn oder zwölf Monate benötigen werden, kann heute noch niemand sagen. Und mit den reinen Räumlichkeiten ist es ja nicht getan – insbesondere die Internet- und IT-Infrastruktur ist für viele ein Problem (und lohnt sich nicht für wenige Monate). Wer regelmäßig mit der heimischen Internetleitung kämpft, um an Videokonferenzen teilzunehmen, weiß, wovon hier die Rede ist. Die Übergangslösung „Büroraum auf Zeit“ hat deshalb beste Chancen, künftig ein fester Bestandteil der Geschäftsplanung vieler Unternehmen zu werden.

Das weiß auch Maria Tsertsidis, Inhaberin des Münchner Bürodienstleisters Prinzregenten 54. Sie kann die hygienischen Herausforderungen der aktuellen Situation noch aus einer anderen Warte beurteilen – sie war früher in Arztpraxen als Praxismanagerin für die Hygienezertifizierung zuständig und verantwortete das Aufstellen und Umsetzen von Hygieneplänen. „Ein hygienisch einwandfreies Büro ist, gerade bei einer größeren Zahl an Nutzern aus unterschiedlichen Unternehmen, von enormer Wichtigkeit, schon im Hinblick auf die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Bei uns werden etwa sämtliche Einrichtungen mehrfach täglich desinfiziert, von den Büros und den Waschräumen über die Türklinken bis hin zur technischen Ausstattung.“ Eine besondere Schwierigkeit ergibt sich bei Besprechungen: So werden in Zukunft Konferenz- und Besprechungsräume ausgemessen werden müssen, damit die erforderlichen Abstände eingehalten werden. „Wir haben da tatsächlich gemessen und arbeiten beispielsweise mit entsprechenden Markierungen, damit das mit dem Abstand klappt“, erklärt Tsertsidis.

Ein Punkt, der gegen das improvisierte Arbeiten im Hotel und für Coworking-Spaces und Mietbüros spricht, ist die Ausstattung: Dauerhaft schnelles und zuverlässiges Internet, das auch überall diesen Namen verdient, können viele Hotels nämlich auch im Jahr 2020 noch nicht liefern. Und auch bei den Ausmaßen der Schreibtische macht nicht jedes Hotel glücklich. Dennoch haben alle drei Varianten ihre Daseinsberechtigung, auch und gerade in der Zeit des Improvisierens, wie wir sie aktuell erleben.

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