Neue VR-Technologie: Rucksack simuliert Sprünge für intensiveres Gaming-Erlebnis
Um die Simulation von körperlichen Kräften in der virtuellen Realität, wie sie beispielsweise in Achterbahnen oder Rennwagen auftreten, realistischer zu gestalten, sind normalerweise sperrige und teure Hardwarelösungen erforderlich, die für den privaten Gebrauch in den eigenen vieren Wänden nicht geeignet sind. Physische Erschütterung ist dabei genauso wenig möglich wie das Gefühl, zu fallen.
Um auch Gamern zu Hause noch mehr Realismus liefern zu können, haben Pedro Lopes von der University of Chicago und seine Kollegen einen Rucksack namens Jumpmod entwickelt, der das Gefühl erzeugen kann, nach oben oder unten gezogen zu werden, indem er die Empfindung des Benutzers für den vertikalen Impuls verändert. „Man kann viele Streiche spielen, indem man einfach mit der Wahrnehmung spielt, anstatt diese riesigen Infrastrukturen physisch zu haben“, sagt Lopes laut New Scientist.
Gehirn wird getäuscht
Um das Gehirn auszutricksen, erkennt Jumpmod innerhalb von Millisekunden die Notwendigkeit, einen Eindruck vom Springen oder vom Fallen zu vermitteln, und bewegt dann schnell ein Zwei-Kilogramm-Gewicht nach oben oder unten, um dies zu erreichen.
Die Ergebnisse dieser Forschung wurden am 24. April auf der Konferenz Human Factors in Computing Systems in Hamburg vorgestellt. Lopes glaubt, dass das System auch dazu verwendet werden könnte, Menschen durch körperliches Feedback zu trainieren, effektiver zu springen. Es ist also durchaus möglich, dass Jumpmod nicht nur im Gaming-Bereich einen wichtigen Impact haben wird.
Damit Jumpmod massentauglich wird, brauch es allerdings noch ein paar Modifikationen. Der Rucksack könnte beispielsweise noch ergonomischer gestaltet werden, um sicherzustellen, dass nicht die gesamte Kraft auf die Rucksackgurte übertragen wird.