Vitalik Buterin dämpft Erwartungen an Termin für Ethereum 2.0
Warten auf Ethereum 2.0
Zwei Dinge benennt Buterin als Störfaktor bei den großen Sanierungsarbeiten zu Ethereum 2.0. Technische Probleme bereiten dem Entwickler dabei eher weniger Kopfschmerzen: „Eines der größten Probleme, die ich mit unserem Projekt gefunden habe, sind nicht die technischen Probleme – es sind Probleme, die mit Menschen zu tun haben.“
Neben Konflikten zwischenmenschlicher Natur sei Ethereum zudem inzwischen Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Als wichtigster Smart-Contract-Knotenpunkt ist das Netzwerk in den letzten Monaten rasant gewachsen. Der Übergang zu Proof of Stake gleiche somit einer Operation am offenen Herzen.
Die nächste Phase, ursprünglich für Ende dieses Jahres geplant, könnte sich folglich um einige Monate verschieben. Aktuell scheint der Übergang in Phase 1, bei der die Beacon Chain um zunächst 64 Shard-Chains erweitert wird, für Anfang kommenden Jahres realistisch. Ein wichtiger Schritt für die Skalierbarkeit des Netzwerks ist durch Einführung der Sharding-Funktion dann zwar gemacht. Den größten Brocken – die Umstellung auf Proof of Stake im Ethereum Mainnet – haben die Entwickler dann aber noch vor sich.
Buterin teilt jedoch nicht die Sorge, dass Ethereum seinen Vorsprung gegenüber seinen Verfolgern wie Cardano verspielt. Genauer meint er: „Viele der neueren Blockchains versuchen, auf welche Weise auch immer, mehr Skalierbarkeit zu erreichen und die Dezentralisierung zu opfern. Auf lange Sicht ist die Herausforderung für diese Art von Plattformen, dass Ethereum selbst verbessert wird, hinzu kommen Layer-2-Protokolle, die schnell verbessert werden.“
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Investoren im Ether-Rausch
Die Verzögerungen halten institutionelle Investoren jedoch nicht davon ab, ihre Ether-Bestände weiter aufzufüllen. Coinshares zufolge beliefen sich die Ausgaben von Großanlegern allein in der letzten Woche auf 47 Millionen US-Dollar. Damit steigt der Anteil von Ethereum auf 27 Prozent des zusammengerechneten AUM (Assets under Management) von Krypto-Anlageprodukten.
Autor des Artikels ist Moritz Draht.