Ethereum, aktuell an Platz 2 im Ranking der wichtigsten Kryptowährungen, hat das Potenzial, den Bitcoin in einem Zeitraum von etwa zehn Jahren zu überholen. Davon ist der Krypto-Analyst Ryan Watkins überzeugt. Seine steile These macht er an verschiedenen Indizien unterschiedlicher Wichtigkeit fest.
Dabei baut die gesamte Argumentation auf dem laufenden Fortschritt des Ethereum-Netzwerks auf. Bekanntlich arbeitet das Projekt an der Version 2.0 ihrer Blockchain. Die soll verschiedene Probleme beheben.
Anderes Konsensmodell, steigendes Defi-Potenzial
Der Umstieg vom Konsensmodell Proof-of-Work zum Proof-of-Stake reduziere den Energieverbrauch, beschleunige die Abläufe und führe durch die Verbrennung von Ether im Rahmen der Transaktionsabwicklung zu einer werterhaltenden Knappheit. Zudem würde das Netzwerk durch das Protokoll-Upgrade letztlich sogar sicherer als Bitcoin werden.
Einen massiven Werttreiber sieht Watkins im Leistungsportfolio rund um den Defi-Sektor, den Bitcoin überhaupt nicht zu bieten hat. Applikationen des dezentralen Finanzsektors (Dapps), vor allem der rasant wichtiger werdende NFT-Sektor, steigern die Bedeutung des Ethereum-Netzwerks im modernen Alltag.
Ethereum entwickelt sich konsequent und kompromisslos weiter
Insbesondere die Dapps zwingen Ethereum dazu, an der Performance zu arbeiten. In kleinen Schritten bewegt sich das Netzwerk in die richtige Richtung. So soll etwa im Juli das Ethereum Improvement Proposal (EIP) 1559 umgesetzt werden. Das soll das Ethereum-Netzwerk günstiger und schneller machen, indem es die Transaktionsgebühren neu strukturiert.
Statt der durch Miner eigenverantwortlich festgesetzten Transaktionsgebühren, den sogenannten Gas-Fees, soll es künftig eine algorithmisch festgelegte Basefee, also eine Basisgebühr geben, die nicht für jede Transaktion neu verauktioniert werden muss. Die Basefee wird im Zuge der Transaktion verbrannt, also vom Protokoll vernichtet.
Niemand profitiert von diesen Zahlungen, die durch die neue Regelung stets auf Ether festgelegt bleiben und den Wert der Währung stabilisieren. Das gefällt allen Beteiligten, nur den Minern nicht. Die verlieren massiv an Umsatz und wollen sich jetzt mit einer sogenannten 51-Prozent-Attacke dagegen wehren.
Um kurzfristig die Geschwindigkeit zu steigern, setzt Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin auf die Level-1-Skalierungslösung der Rollups. Dahinter verbirgt sich eine Technologie, bei der Transaktionen zunächst auf einer sekundären Blockchain gespeichert und dann in Stapeln zurück ins Mainnet geschrieben werden.
Buterin rechnet wie andere Experten damit, dass die Level-1-Skalierung eine 100-fache Leistungssteigerung bringen wird. Mit Ethereum 2.0 soll eine Level-2-Skalierung dazukommen, die nochmal den Faktor zehn bringen wird. Gemeinsam können L1- und L2-Lösungen Ethereum damit um den Faktor 1.000 skalieren.
Steile Prognose mit plausiblen Annahmen
Watkins prognostiziert, dass das Ethereum-Netzwerk nach dem Protokoll-Update bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde schaffen kann, während Bitcoin auf zwei bis sechs Transaktionen pro Sekunde beschränkt bleibe.
Neben den technischen Daten spielen aber auch die sozialen Aspekte eine entscheidende Rolle. Je mehr Benutzer eine Blockchain nutzen, desto höher wird ihr Nutzen und desto mehr Nutzer werden die Blockchain nutzen.
Watkins Prognose wirkt natürlich zum aktuellen Zeitpunkt steil. Die technischen Perspektiven lassen sie indes durchaus plausibel wirken. Der Weg erscheint allerdings weit.
Immerhin hat der Bitcoin bereits eine Marktkapitalisierung von über einer Billion Dollar erreicht. Dazu fehlen dem Ether noch gute 800 Milliarden Dollar. Allerdings hat Watkins wohl nicht umsonst eine Perspektive von zehn Jahren gewählt. Das ist für Kryptowährungen eine Ewigkeit…
Sicherer als Bitcoin? Man muss nach dieser Aussage stark annehmen, dass Herr Watkins nicht das geringste von der Technologie verstanden hat.
Na das hoffe ich doch das Ether den Bitcoin überholt :)
Mein Geheimtipp ist immer noch IOTA, die Zukunft des Bezahlens ohne Energieverschwendung.