Messaging: Vodafone und Google wollen RCS in Europa pushen

RCS steht für Rich Communication Services und ist ein Kommunikationsstandard im Mobilfunk, der als Ersatz für den Kurznachrichtendienst SMS konzipiert ist. RCS ist dabei keine Chat-App, sondern ein infrastrukturbasierter Dienst.
Es ermöglicht auch Gruppen-Chats und Dateiübertragungen und soll so eine Alternative zu mobilen Instant-Messenger-Diensten wie Whatsapp, Telegram oder Apples iMessage und Facebook Messenger bieten. Anders als diese Dienste teilt RCS das Adressbuch der Anwender:innen nicht mit den übergeordneten Providern zum Datenabgleich und gilt dadurch als datenschutzfreundlicher. Durchgesetzt hat sich RCS allerdings noch nicht.
Bestrebungen, den Standard zu pushen, sind nicht neu: Schon seit 2008 arbeitet die GSM Association an diesem multimedialen Messaging-Standard, der die Nachfolge der SMS antreten soll. 2016 versuchte eine Reihe von Netzbetreibern in Kooperation mit Google, RCS Leben einzuhauchen – allerdings nicht mit dem erhofften Erfolg.
Nun steigt mit Vodafone ein großer Player ein – und damit steigen die Hoffnungen aller RCS-Befürworter:innen. Der RCS-Standard soll durch die Kooperation auf allen Android-Smartphones, die über die eigenen Verkaufskanäle ausgeliefert werden, funktionieren, „unabhängig von Modell oder Mobilfunknetz“, teilte Vodafone am Dienstag in einer Pressemitteilung mit.
Die voreingestellte Kommunikationsanwendung ist dabei Googles Messenger-App, die über die Google-Jibe-Cloud RCS unterstützt.
Teil der Kooperation ist auch, dass Vodafone das Google Pixel 7 und andere Pixel-Geräte seinen Kund:innen in mehr Ländern anbieten wird. Das dürfte Auswirkungen auf die europäischen Marktanteile der Pixel-Geräte haben, denn in Europa spielen Mobilfunkbetreiber eine wichtige Rolle beim Smartphone-Kauf.
Für jede Premiummarke führe „der erfolgreiche Weg in Deutschland über die Netzbetreiber und Service-Provider“, sagte Johnny Zhang, CEO von Oppo Deutschland, im Interview mit t3n bereits vor knapp zweieinhalb Jahren.
Das liege daran, dass Smartphones ab 600 Euro „hierzulande vor allem häufig in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag gekauft“ werden, so Zhang.
Aufgrund der vertieften Kooperation mit Google steht bei Vodafone auch ein Wechsel der TV-Plattform auf Android TV an. Das betrifft laut Heise neben Deutschland auch die Vodafone-Töchter in Spanien, Italien, Portugal, Irland, Griechenland, Rumänien, Albanien und der Tschechischen Republik.
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