VW: Solarboot bekommt Antrieb des ID 3
Die Silent 50 ist ein 15,24 Meter (50 Fuß) langer Katamaran. Das Design des neuen Bootes stammt von Cupra, der 2018 eingeführten Marke der spanischen Konzerntochter Seat. Betrieben wird die Jacht mit Solarstrom, der in Akkus gespeichert wird. Diese sind ebenso wie der Motor Teil des MEB. Auf dem MEB basieren eine Reihe von Elektroautos des Konzerns, darunter die ID-Baureihe von VW und der Cupra El-Born.
Das erste MEB-Boot wird 2022 fertig
Das erste Boot dieses Typs soll im kommenden Jahr fertig werden. Nach einer Anlaufzeit von vier Jahren will Silent-Yachts im Jahr mindestens 50 der Elektro-Katamarane mit VW-Antrieb bauen. Falls Bedarf besteht, sollen es auch mehr werden. In Zukunft sollen auch andere Modelle von Silent-Yachts mit VW-Komponenten ausgestattet werden.
Silent-Yachts beschäftigt sich seit 2005 mit Solarbooten, 2009 kam mit der Solarwave 46 die erste hochseetaugliche Jacht auf den Markt, deren Antrieb sowie alle anderen Bordsysteme ausschließlich mit Solarstrom betrieben wurden. Für den Notfall verfügen die Boote aber auch über einen Dieselgenerator.
Silent-Yachts bietet vier verschiedene E-Boote mit Längen von 13 bis 24 Metern an. Gebaut werden diese in Produktionswerften in Italien, China und Thailand. Das Unternehmen hat inzwischen etwa 400 Beschäftigte.
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Den Einsatz des MEB begründen Silent-Yachts und VW mit dem Skaleneffekt, der sich daraus ergibt, dass der MEB millionenfach in Elektroautos verbaut werde. So könnten die Elektrojachten günstiger produziert werden, heißt es in einer Mitteilung.
Für den Eigner ergebe sich der Vorteil, dass der Elektromotor weniger anfällig sei als ein konventioneller Verbrennungsmotor. Dadurch sei die Elektrojacht im Unterhalt und in der Wartung günstiger als eine herkömmliche.
VW hat auch schon früher Boote motorisiert: Ab Mitte der 1990er Jahre bot der Automobilkonzern Motoren auch in einer Variante für Jachten an. Mit dem Boots-MEB will VW nach eigenen Angaben „die Begeisterung für die Elektromobilität weiter steigern“ und „zeigen, dass auch auf hoher See Fahrspaß, große Reichweiten, ruhiges Cruisen und saubere Mobilität möglich sind“.
Autor des Artikels ist Werner Pluta.