Wählen auf der ISS: So geben die Nasa-Astronauten ihre Stimme ab

Jede Stimme zählt: Auch die Nasa-Astronaut:innen der ISS stimmen bei der US-Wahl aus dem All ab. (Symbolbild: Shutterstock/Merlin74)
Nichtwähler:innen haben definitiv keine Ausrede mehr, warum sie es nicht an die Wahlurne schaffen, denn sogar die Astronaut:innen auf der ISS geben ihre Stimme ab, um den oder die neue:n Präsident:in der USA zu wählen. Für die Wahl aus dem All wurde ein spezielles Verfahren entwickelt, das sicherstellt, dass Astronaut:innen ihr Wahlrecht ausüben können, egal wie weit sie von zu Hause entfernt sind.
(Wahl-)Stimmen aus dem All? Gibt es wirklich!
Wie die Nasa erklärt, haben auch die Astronaut:innen an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) die Möglichkeit, an allgemeinen Wahlen teilzunehmen, indem sie über Briefwahl oder vorzeitige Stimmabgabe in Zusammenarbeit mit dem Bezirkswahlbüro an ihrem Wohnort wählen. Dazu braucht es allerdings am Boden, ehe die Forscher:innen ins All fliegen, ein wenig Vorbereitung.
Wie jede:r US-Bürger:in, der oder die zur Wahl nicht zu Hause ist, können auch die Nasa-Astronaut:innen eine sogenannte Federal Post Card Application ausfüllen, um einen Abwesenheitswahlzettel anzufordern. Die eigentliche Stimmabgabe erfolgt dann elektronisch und wird durch das Space Communication and Navigation (SCaN)-Programm der Nasa organisiert.
Die Astronaut:innen erhalten einen elektronischen Stimmzettel, den sie – komplett verschlüsselt, damit die Integrität der Stimme gewahrt bleibt – ausfüllen. Dieser wird, so wie die meisten Daten, die zwischen der Raumstation und dem Mission Control Center im Johnson Space Center der Nasa in Houston übertragen werden, über das Near Space Network der Nasa, das vom Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland, verwaltet wird, an das zuständige Bezirkswahlbüro zurückgesendet.
Briefwahl aus dem Ausland – Stimmabgabe mit Hindernissen
Die Wahl aus dem All scheint fast einfacher zu sein, als für Amerikaner:innen, die im Ausland leben, wie dieser Erfahrungsbericht zeigt: Ein ganzer Stapel an Papierkram und eine lange Liste an Vorschriften muss bewältigt werden, um beispielsweise als US-Bürger:in in Deutschland an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen.
US-Amerikaner:innen im Ausland müssen sich vorab in einem der Bundesstaaten für die Wahl registrieren, sonst erhält man keinen Stimmzettel. Bei welchem Staat man sich zur Wahl anmeldet, ist allerdings oftmals nicht eindeutig – und damit schon die erste Hürde, an der so manch eine:r scheitert und nicht zur Wahl zugelassen wird.
Weitere Hindernisse: Unterlagen, die per Mail kommen, dürfen nur per Post ans Wahlbüro zurückgeschickt werden, aber das Porto muss noch einmal nachbezahlt werden, der Rücksendeumschlag alias „Security Envelope“ ist nur ein schnödes DinA4-Blatt und die Stimmzettel passen natürlich nicht hinein.
Rund 160 Millionen Amerikaner:innen sind wahlberechtigt, vier davon befinden sich derzeit an Bord der ISS. „Es ist eine sehr wichtige Pflicht, die wir als Bürger haben,“ sagte Suni Williams während eines Gesprächs mit Reportern im September und fügte hinzu, dass es „ziemlich cool“ sei, aus dem All wählen zu können. „Die Nasa macht es uns sehr leicht, [an den Wahlen teilzunehmen], und wir freuen uns über diese Möglichkeit,“ bestätigte auch Astronaut Butch Wilmore.
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