Wasserlinse statt Soja: Produktion von Biokraftstoffen aus Entengrütze kommt voran
Die Zahlen sind vielversprechend. Eine neue Variante der kleinen Wasserlinse soll 100 Mal mehr Öl in der Trockenmasse anreichern, als sie das in der Natur täte. Damit würde sie siebenmal so viel Öl produzieren wie die Sojabohne.
Alle Werte sprechen für die Entengrütze
Damit würde die Wasserlinse, die zurzeit vor allem als Schweinefutter verwendet wird, der Sojabohne den Rang als wichtigste Quelle für Biokraftstoff ablaufen können. Das gilt umso mehr, weil die Sojabohne wegen ihrer Anbaumethoden schwer in der Kritik steht.
Anders als die Sojabohne wächst die Wasserlinse auf stehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern – sogar auf Abwässern von Schweine- und Geflügelfarmen. Das Abholzen von Waldflächen, wie es für den Sojaanbau vor allem im brasilianischen Regenwald erfolgt, wäre völlig unnötig.
Zudem würde die Wasserlinse nicht mit Anbauflächen für Nahrungsmittel konkurrieren. Ebenso gilt sie als eine der am schnellsten wachsenden Pflanzen überhaupt.
Über das Labor noch nicht hinaus
Es klingt also vom Start weg gut, was die Forschenden des Brookhaven National Laboratory des US-Energieministeriums und des Cold Spring Harbor Laboratory (CHSL) entwickelt haben. Auch das Problem, dass sich die Genmanipulation negativ auf das Pflanzenwachstum auswirkt, konnte im Labor bereits behoben werden.
Über das Labor ist die Forschung allerdings noch nicht hinaus. Zu klären ist also, wie sich weitere Umwelteinflüsse auf die Erträge auswirken könnten. Unklar ist auch, ob die Genmanipulation der Pflanze weitere Umweltauswirkungen zeitigt, die bislang nicht bekannt sind.
Und natürlich müssen zu guter Letzt noch die riesigen Flächen stehender Gewässer identifiziert werden, die für den Anbau der Entengrütze benötigt würden.
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