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Waymo-Chef: Autonomes Fahren ist schwieriger als ein Raketenflug

Waymo-Chef John Krafcik hat die Herausforderungen des autonomen Fahrens unterschätzt. Nun will er bescheidener geworden sein.

Von Golem.de
2 Min.
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(Foto: Sundry Photography/Shutterstock)

Der Chef der Google-Schwesterfirma Waymo, John Krafcik, hält die Umsetzung des autonomen Fahrens inzwischen für deutlich schwieriger als noch vor einigen Jahren. „Es ist eine außergewöhnliche Plackerei“, sagte Krafcik in einem Interview mit der Financial Times (Paywall) und fügte hinzu: „Ich würde sagen, es ist eine größere Herausforderung, als eine Rakete zu starten und sie in eine Umlaufbahn um die Erde zu bringen.“ Denn es müsse immer und immer wieder auf die Sicherheit geachtet werden.

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Der frühere Chef von Hyundai America war im September 2015 von Google engagiert worden, um das damalige Forschungsprojekt für autonomes Fahren in einen kommerziellen Dienst zu überführen. Im Dezember 2016 kündigte Krafcik die Ausgliederung des Projektes in die neue Firma Waymo an. Diese sollte keine eigenen Autos entwickeln, sondern die Technik für selbstfahrende Autos in die Modelle etablierter Hersteller integrieren.

Doch die Fortschritte blieben hinter den vollmundigen Ankündigungen zurück. Zwar bietet Waymo seit etwas mehr als einem Jahr im US-Bundesstaat Arizona in begrenztem Rahmen autonome Taxifahrten an, die ohne Sicherheitsfahrer auskommen, doch der angekündigte Aufbau einer Taxiflotte von Tausenden Fahrzeugen blieb bislang aus.

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Noch keines von Zehntausenden Autos bestellt

Der Financial Times zufolge sind wenig Anzeichen zu erkennen, dass von den angekündigten 20.000 elektrischen Jaguar I-Pace und 62.000 Chrysler Minivans überhaupt ein Exemplar bestellt wurde. Die Waymo-Flotte bestehe weiterhin nur aus 600 Fahrzeugen.

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Krafcik begründet die Fehleinschätzungen in dem Interview mit den Worten: „Als wir 2015 dachten, dass wir bis 2020 einen breit verfügbaren Service haben würden, war das keine verrückte Idee.“ Die Überlegung sei gewesen: „Wenn wir einen Prototyp haben, können wir doch in nur wenigen Jahren zur Massenproduktion kommen, oder etwa nicht?“ Die Position sei nicht aus Unwissenheit entstanden, sondern eher aus einem Mangel an Informationen und Erfahrung. „Wir sind in den vergangenen fünf Jahren sehr bescheiden geworden“, sagte Krafcik.

Insgesamt hat sich der Hype um das autonome Fahren stark gelegt, vor allem, was den fahrerlosen Verkehr in Großstädten angeht. So gab der Mitfahrdienst Uber seine Entwicklung autonomer Autos vor einem Monat auf. Auch Tesla-Chef Elon Musk musste die angekündigten Autopilot-Funktionen immer wieder verschieben – aber zumindest ist seine Raketenfirma SpaceX sehr erfolgreich.

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Allerdings gibt es durchaus Fortschritte beim autonomen Fahren: So kündigte die GM-Tochter Cruise vor einem Monat an, fahrerlose Autos in San Francisco zu testen. Weitere Firmen mit einer solchen Genehmigung in Kalifornien sind AutoX aus China sowie die US-Unternehmen Nuro und Zoox.

Immerhin gelang es Waymo, in mehreren Finanzierungsrunden 3,2 Milliarden US-Dollar von Investoren einzuwerben, um die weitere Entwicklung zu finanzieren. Das sei noch keinem Unternehmen, das noch keine Umsätze vorweisen könne, vorher gelungen, sagte Krafcik.

Der Waymo-Chef wollte in dem Interview keine Angaben dazu machen, wo und wann sein Taxidienst als nächstes an den Start gehen wolle. Allerdings zeigte er sich „zu 100 Prozent“ überzeugt, dass Menschen, die in der heutigen Zeit geboren würden, keinen Führerschein mehr machen müssten. Sie könnten Waymo später an jedem Ort nutzen.

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Autor des Artikels ist Friedhelm Greis.

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Kantenhuber

Autonom fahren heißt Level V.

Es gibt im Bereich öffentlicher Nahverkehr, Pendelverkehr auf festgelegten Strecken mit Tempo 15 gute, sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten.

Im Bereich privater und beruflicher Verkehr ist alles, was über Level III liegt schlicht nicht sinnvoll. Die Verantwortung muss nach wie vor beim Fahrer liegen.

Unterstützt von diversen Assistenten wie adaptiver Tempomat, aktiver Spurhalteassistent und Auffahrstop in Zusammenarbeit mit einer grundsätzlich vorgeschriebenen Ad-hoc- Koppelung der Fahrzeuge untereinander (ohne Rückkopplung zum Hersteller) im Nahbereichsfunk.

Diese Assistenten müssen in zukünftigen Autos gesetzlich vorgeschrieben sein, unabhängig davon, um welchen Fahrzeugtyp es sich handelt.

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