Weg vom reinen Zahlungsanbieter: Klarna führt Live-Shopping ein

Warum kaufen Menschen noch im stationären Handel ein? Dieser Frage gehen zahlreiche E-Commerce-Anbieter nach – und versuchen dann, die genannten Gründe ins Onlineshopping zu übertragen. Jetzt ist auch das schwedische Startup auf den Zug aufgesprungen, mit einer Live-Shopping-Funktion soll die Beratung aus dem Geschäft zu den Kund:innen nach Hause kommen.
„In der Vergangenheit hat dem Onlineshopping ein Schlüsselelement gefehlt: die menschliche Interaktion“, so Klarna-Marketingchef David Sandström in einer Pressemitteilung. Per Chat oder Videotelefonat sollen die Klarna-Nutzer:innen künftig bei Mitarbeitenden der entsprechenden Läden um Rat fragen können. „So können unsere Partnerhändler auf der ganzen Welt ihre Onlineshops zum Leben erwecken und so langfristige Kund:innenbeziehungen aufbauen.“
Insgesamt 300 Partner haben die Virtual-Shopping-Tools laut Klarna bereits in ihrem Onlineshop integriert, darunter Marken wie Levis oder Hugo Boss. Bislang sind die neuen Funktionen in insgesamt 18 Märkten verfügbar, darunter die USA, Frankreich, Belgien und der DACH-Raum.
Klarna argumentiert, dass sich durch die Beratung nicht nur die Kundenbindung verbessern, sondern auch die Retourenquote senken ließe. Zudem mache Online-Beratung – wenn sie in Anspruch genommen wird – einen Kauf deutlich wahrscheinlicher. Weil Onlineshopper gerne abends auf Entdeckungstour gehen, könnte das Online-Beratungs-Feature allerdings auch im stationären Handel längere Ladenöffnungszeiten mit sich bringen.
Schon seit einigen Jahren wird deutlich, dass Klarna nicht länger reiner Payment-Anbieter bleiben möchte, die Grenzen zum Handel verschwimmen. Das Unternehmen wolle eine „Consumer-Marke“ werden, so Sandström gegenüber OMR. Damit entwickelt sich Klarna einerseits zur Konkurrenz für Handelsplattformen wie Amazon, aber auch für die Social-Media-Plattform Instagram – schließlich bietet auch die eine Shopping-Funktion an.
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