Welche Energieträger die EU von den USA bezieht – unsere Statistik der Woche

China hatte im Jahr 2024 einen Stromgesamtbedarf von rund 9.935 Terawattstunden. Damit benötigt die Volksrepublik fast viermal so viel Elektrizität wie die gesamte EU – deren Bedarf liegt laut Daten der International Energy Agency (IEA) bei rund 2.613 Terawattstunden. Auch die USA kommen mit einem Strombedarf von rund 4.336 Terawattstunden nicht annähernd an China heran.
Die Nachfrage wird den Expert:innen zufolge in den kommenden Jahren weiter steigen. Wie die Statista-Grafik zeigt, wird der EU-Bedarf von 2025 bis 2027 im Schnitt um rund 1,7 Prozent ansteigen. Auch die Vereinigten Staaten werden ihren Verbrauch um schätzungsweise 1,9 Prozent jährlich hochschrauben. Besonders stark ist der Energiehunger jedoch in China. Die IEA schätzt die jährliche Wachstumsrate auf 5,9 Prozent – im Jahr 2027 soll der Bedarf rund 11.803 Terawattstunden erreichen.

Strombedarf und Energieimporte (Grafik: Statista)
Die Nachfrage nach Elektrizität hatte 2023 in den USA und Europa insgesamt nachgelassen. Den erneuten Anstieg und das zukünftige schnelle Wachstum führt die IEA vor allem auf die Elektrifizierung von Gebäuden, Verkehr und Industrie sowie die steigende Nachfrage nach Klimaanlagen und Rechenzentren, insbesondere für die KI-Nutzung, zurück.
Wandel bei Energieimporten der EU
Was die EU nicht selbst an Energie erzeugt, importiert sie vorrangig aus den USA. Russland war vor Beginn des Ukraine-Kriegs der größte Energielieferant der Europäischen Union – das hat sich 2022 geändert. Der US-Anteil an den EU-Energieimporten in Form von Erdöl, Erdgas, Flüssiggas, Strom und Kohle liegt im vierten Quartal 2024 bei 16,4 Prozent. Der Anteil Russlands ist hingegen auf 5,7 Prozent gesunken. Noch im ersten Quartal 2022 lag der Anteil der Importe aus Russland bei rund einem Viertel. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat).
EU und USA sind beim Handel eng miteinander verflochten. Was die Energieträger anbelangt, importiert die Europäische Union vor allem Mineralöl aus den USA – 2024 waren es rund 70 Millionen Tonnen. Flüssigerdgas liegt auf dem zweiten Rang mit 35,7 Millionen Tonnen, gefolgt von Steinkohle mit 18,6 Millionen Tonnen. Im Gegensatz zu Mineralöl sind deren Importe zuletzt jedoch gesunken.
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