Weltauto VW ID 4 offiziell vorgestellt: Der vollelektrische SUV von Volkswagen kostet ab 49.950 Euro
Der Volkswagen ID 4 ist ein rein elektrischer SUV, der besonders mit einem wettbewerbsfähigen Preis überzeugen soll. VW sieht viele Parallelen zum Käfer, der der erste wahre Volkswagen war. Entsprechend sei der VW ID 4 die wichtigste Produktneuvorstellung seit dem Käfer. So sieht es jedenfalls Scott Keogh, der Chef von VW in den USA.
VW: Wichtigster Produkt-Launch seit dem Käfer
Auf den Betrachter wirkt der ID 4 tatsächlich wie eine Mischung aus einem Käfer und einem Tiguan. Vom Käfer übernimmt das Auto die Rundungen, vom Tiguan die bullige Erscheinung und die Bodenfreiheit. Wie alle ID-Modelle basiert auch der ID 4 auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB).
Schauen wir auf die Preise, erscheint der Vergleich mit dem Käfer weniger plausibel. Immerhin 49.950 Euro will Volkswagen für ID 4 1ST haben. Günstigere Modelle sollen erst im nächsten Jahr folgen. Der Begriff Weltauto erklärt sich demnach weniger über den Preis als über die globale Verfügbarkeit. So will Volkswagen den ID 4 in Werken in Deutschland, Amerika und China gleichzeitig produzieren. Der ID 3 war ein eher für Europa maßgeschneidertes Modell.
Die Auslieferung des bereits bestellbaren ID 4 1ST soll in Deutschland noch in diesem Jahr beginnen. Dabei kann VW auf zahlreiche vorproduzierte Exemplare setzen. Immerhin läuft die Serienfertigung in Zwickau bereits seit August 2020. Wer sich für den ID 4 1ST interessiert, darf folgendes Fahrzeug erwarten.
Das ist der ID 4 1ST
Für 49.950 Euro liefert VW den ID 4 1ST (und Max) mit einer Batterie mit einem Energieinhalt von 77 Kilowattstunden. Die versorgt den 150 Kilowatt starken Elektromotor des 4,58 Meter langen Fahrzeugs mit Strom. Der ID 4 1ST kommt mit Heckantrieb. Der Motor ist hinter der Hinterachse verbaut. Mit einem Drehmoment von 310 Newtonmetern erreichen die Sondermodelle des ID 4 innerhalb von 8,5 Sekunden eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde.
Nach dem Testzyklus WLTP sollen die beiden Sondermodelle des ID 4 eine Reichweite von 490 Kilometern gewährleisten. Bei einer Ladeleistung von bis zu 125 Kilowatt soll die Batterie innerhalb von 30 Minuten genug Strom für weitere 320 Kilometer Fahrstrecke aufnehmen können. Im Schnitt sollen die ID 4 1ST 16,2 Kilowatt auf 100 Kilometern verbrauchen.
Die Batterien befinden sich im Boden und sind in einer speziellen Aluminium-Umhausung untergebracht. Das soll für einen tiefen Schwerpunkt und eine entsprechend stabile Bodenhaftung sorgen. Auch der ID 4 profitiert traditionell von den Innenraumgestaltungsmöglichkeiten, die sich durch die Unterbringung der Batterien im Unterboden ergeben.
Auf der Rückbank des ID 4 sollen sich drei Kindersitze nebeneinander montieren lassen. Der große Radstand von 2,77 Metern soll dabei für Platzverhältnisse im Innenraum sorgen, die man eigentlich schon der nächsthöheren Komfortklasse zurechnen würde, so Volkswagen.
Neben dem Sondermodell ID 4 1ST bietet Volkswagen den ID 4 1ST Max an, der glatte 10.000 Euro mehr kostet als der 1ST und dafür eine bessere Ausstattung mitbringt. So verfügt der Max etwa über LED-Scheinwerfer an Front und Heck.
Der ID 4 kommt mit einer zulässigen, gebremsten Anhängelast von 1.200 Kilogramm und ist damit einer der wenigen Stromer mit einer vom Hersteller bestätigten Zuglast. Weitere Transportmöglichkeiten soll die optionale Dachreling eröffnen. Der Kofferraum fasst immerhin 543 Liter nach VDA und lässt sich durch Umklappen der Fondlehnen auf 1.575 Liter vergrößern.
Auf der Software-Seite sieht sich VW mit dem ID 4 besser aufgestellt als mit seinem pannengeplagten ID 3. Zwar erinnert das Cockpit insgesamt stark an den ID 3, die Software soll jedoch bereits mit der Auslieferung die volle Funktionalität bereitstellen. Kunden müssen hier nicht auf Updates warten, die versprochene Features nachrüsten. Auch das Head-Up-Display soll zur Auslieferung voll funktionstauglich sein.
Mehr Modelle ab 2021
Ab 2021 will Volkswagen die Modell-Vielfalt erhöhen. So soll es etwa eine Variante mit einer kleineren 52-Kilowattstunden-Batterie geben. Der Preis des Fahrzeugs soll dadurch auf unter 37.000 Euro sinken. Ebenso will VW ab dem nächsten Jahr unterschiedliche Leistungsstufen anbieten. So soll es eine Palette an ID 4 im Leistungsbereich zwischen 109 und 150 Kilowatt geben. Schneller als 160 Kilometer pro Stunde wird indes keines der Modelle fahren können.
Die Preise der verschiedenen Varianten hat Volkswagen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kommuniziert. Zu erwarten steht allerdings, dass diese sich unterhalb der Preise für die 1ST-Modelle bewegen werden. Immerhin sind die 1ST-Modelle geradezu opulent ausgestattet. Sie bieten 20-Zoll-Räder, beheizbare Sitze nebst Lenkrad, eine Ambient-Beleuchtung, die für besondere Stimmung im Fond sorgen soll, ein Panorama-Glasdach sowie eine Rückfahrkamera. Dabei kann nicht von einer Basis-Ausstattung gesprochen werden.
Auch bei den Assistenzsystemen lässt sich Volkswagen zum Einstieg nicht lumpen. Beide 1ST-Sondermodelle kommen mit einer akustischen Einparkhilfe, dem Spurhalteassistent Lane Assist, dem Notbremsassistent Front Assist inklusive Abbiegebremsfunktion und Ausweichunterstützung sowie der Distanzregelung ACC. Beim 1ST Max ist mit Travel Assist ein weiterer Assistent an Bord, der den Abstand zum Vorausfahrenden regelt und das Auto in der Mitte der Spur hält.
Interessant für deutsche Käufer: Beide Sondermodelle sind mit dem vollen Umweltbonus förderfähig. Die 9.000 Euro Prämie können von den genannten Preisen also wieder abgezogen werden.
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Da sag ich doch nur: Was für ein Jammer, der Tesla ist gleich teuer oder leicht günstiger aber hat die bessere software, die attraktiberen Funktionen und die bessere Performance auch im Bezug zur Reichweite… Sehr schade, dass vw jetzt glaubt mit dem preis attraktiv zu sein, wo sie mit ihrem vw betriebssystem auch noch hinterher hinken….
Dem kann ich nur beipflichten. Man kann gespannt sein wer sich solch ein Elektroversuchsfahrzeug zulegen wird. OK, Leasing und Finanzierung machen so manch Undenkbares in der heutigen Zeit möglich.
Minus 9.000 Euro und keine Steuern bis 2030 dürfte auch für manchen ein Argument sein.
Auf welchem Vergleichstest beruht die Aussage Tesla habe die bessere Software? Oder ist das einfach nur Fanboygequatsche?
Das kommt aus dem Hause VW selbst: https://t3n.de/news/elektroautos-software-vw-tesla-1319839/