
VW ID 3. (Bild: VW)
Die Softwareprobleme der vergangenen Monate beim Hoffnungsträger des VW-Konzerns in puncto Elektromobilität scheinen behoben – der ID 3 kann seit 20. Juli bestellt werden. Im Oktober startet die Auslieferung. Jetzt will VW den Rückstand zu Vorreiter Tesla aufholen. VW-Chef Herbert Diess hatte noch vor einigen Monaten erklärt, der US-Rivale sei dem Konzern aus Wolfsburg in Sachen Softwarequalität weit voraus. Das soll sich aber schon bald ändern, wie Betriebsratschef Bernd Osterloh der Welt am Sonntag sagte.
VW mitten in Elektrifizierung der Flotte
Demnach sieht Osterloh gute Chancen, dass VW Tesla bei produzierten Elektroautos und der entsprechenden Software überholen können. Wenn Tesla drei Fabriken aufbaue, in denen der US-Hersteller zwischen 300.000 und 500.000 Autos bauen könne, so Osterloh, „dann reden wir von einer Stückzahl zwischen 900.000 und 1,5 Millionen“. Eine ähnliche Größenordnung wolle VW 2023 auch erreichen, „wahrscheinlich schon früher“. VW sei mitten drin in der Elektrifizierung seiner Flotte.
Der Autobauer aus Wolfsburg sieht sich zudem mit seinem modularen Elektrobaukasten (MEB) im Vorteil. Denn darauf könne VW beliebige Fahrzeuge aller Marken bauen, wie Osterloh sagte. Auch der Standort Wolfsburg könne auf Elektroautos umgerüstet werden – zumindest werde der Betriebsrat eine entsprechende Umstellung fordern, wenn die Stückzahlen der Verbrenner „stark runtergehen“ würden. In der Sommerpause etwa hatte VW die Produktion im Werk in Hannover auf den neuen E-Bulli ID Buzz vorbereitet, der ab 2022 dort gefertigt werden soll.
VW.OS soll Tesla-Software überholen
In puncto Software soll VW Tesla ebenfalls bald das Wasser reichen können. Die zentral in der Car-Software-Organisation organisierte Softwareentwicklung des VW-Konzerns, die Audi-CEO Markus Duesmann unterstellt ist, sei ein Schritt in die richtige Richtung, so Osterloh. Der Vorteil von Tesla sei derzeit noch, dass sie die Software schon in den E-Autos hätten und diese nutzten, um Daten zu sammeln. Wenn VW das VW.OS getaufte Betriebssystem aber erst einmal in die eigenen Autos eingebaut habe, dann sammle der Konzern viel mehr Daten in kürzerer Zeit, so Osterloh.
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Wenn das mal nicht nur wieder Sprüche zur Verschleierung der Realität sind und um die Aktionäre zu beruhigen… So lange VW die Abtl. Verbrenner betreuen muss geht da gar nichts … außer Brechstange und vergleicht man allein die Leistungsparameter sind das allenfalls VW Rollatoren … Wenn sich das Thema Elektromobilität mal nicht genau so entwickelt wie das der Smartphones und der PCs … nichts Made in Germany oder auch nur EU von etwaigen Betriebsystemen mal ganz abgesehen.
Also ich arbeite in Deutschland bei einem Automobilhersteller und stehe den Behauptungen von VW mit etwas Skepsis gegenüber. Die etablierten OEMs sind wie riesige Tanker, wo alles nach strengen Vorgaben läuft, ferner ziehen bei uns längst nicht alle am selben Strang. Dagegen ist Tesla wie ein Jungbrunnen mit Start-up Flair, was eher ein Nährboden für Innovation ist, von den jungen Talenten mal ganz abgesehen, nach dem Motto: „Es ist eben cool für Tesla zu arbeiten“.
Dass Deutschland in Sachen Software eher ein laues Lüftchen ist, im Vergleich zu den Amis, ist wohl hinlänglich bekannt und eben die Software mach den großen unterschied bei den eAutos aus.
Also ein flexibleres Unternehmen, das wie ein Magnet auf junge Talente wirkt und in Sachen Software überlegen ist…und allen voran…von einem Visionär geführt wird
versus
Volkswagen geführt von einen Herbert Diess mit der Haptik eines Beamten.
Ich denke, ihr könnt euch ausdenken, wie die Story weiter geht.
Sorry, aber der Mann hat es NICHT verstanden
VW soll die E-mobilität voranbringen MIT Tesla und nicht gegen.
Es kann so einfach sein, aber manche Sturköpfe werden es nie begreifen……
Traurig…..
Man sollte Wolfsburg nicht so schnell abschreiben. In Vertrieb und Finanzkraft sind sie bockstark, und auch in der weltweiten Produktionsorga macht ihnen da keiner so schnell etwas vor.
Tesla hat definitiv Vorsprung bei der Software. Das ist aber nicht zu vergleichen mit „The winner takes it all“ a la Google und Facebook, das hier kann jeder für seine Autos nachbauen. Kleine und schwache Hersteller werden die Software dort evtl. mal einkaufen, aber die großen werden das sicher nicht machen, sondern selbst entwickeln.
Überholen, ohne Einzuholen: Vorwärts immer, rückwärts nimmer :-)
Stückzahlen sind für VW kein Problem, aber in Software überholen, außerdem in nur 1,5Jahren? Da kann man nur lachen…oder doch lieber weinen?
Die jetzige Software ist zwar funktionabel, aber die UI absolut rückschrittlich und beschränkt. Solange man sich nicht von alten Denkweisen verabschiedet, werden sie damit niemals in Spitzenpositionen gelangen!
Neben Tesla sieht einzig Fords Software scheinbar konkurrenzfähig aus, dazu kann ich aber noch nicht viel sagen. Alle anderen Hersteller setzen weiterhin auf umständliche und unübersichtliche Kachelmenüs…