Das zweite Quartal ist vorüber und die Marktforscher von IDC haben neue Hochrechnungen zum Smartphone-Markt veröffentlicht. Die Anzahl der weltweit verschifften Smartphones im zweiten Quartal ging im Jahresvergleich um 2,3 Prozent zurück – insgesamt konnten Hersteller 333,2 Millionen Einheiten absetzen. Apple ist den Zahlen zufolge einer der großen Verlierer.
Xiaomi kommt Apple bedrohlich nah
Schon bei der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen zeigte sich, dass der iPhone-Absatz nicht mehr auf der Höhe vergangener Jahre ist: Der Umsatz der iOS-Smartphones machte im letzten Quartal weniger als 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus – 2015 waren es noch um die 70 Prozent. Innerhalb eines Jahres schrumpfte der Marktanteil um zwei Prozent von 12,1 auf 10,1. IDC schätzt, dass Apple im letzten Quartal etwa 33,8 Millionen iPhones absetzen konnte, während es zuvor 41,3 Millionen waren. Offizielle Zahlen nennt Apple seit geraumer Zeit nicht mehr.
Dicht auf den Fersen von Apple ist mit seinen schätzungsweise 32,3 Millionen abgesetzten Smartphones der chinesische Hersteller Xiaomi. Das Unternehmen hat seine Präsenz in den letzten Monaten auf dem europäischen und auch deutschen Markt ausgebaut. Der Marktanteil des Konzerns legte zwischen dem zweiten Quartal 2018 und dem zweiten Quartal 2019 von 9,5 auf 9,7 Prozent zu, so IDC. Platz drei ist damit zum greifen nah, denn zwischen Apple und Xiaomi liegt eine Differenz von nur 1,5 Millionen Geräten.
In diesem Kontext sei allerdings erwähnt, dass das zweite Quartal seit langem stets das schwächste ist, bevor es wieder bergauf geht: Kunden warten auf das dritte Quartal, um sich die neuen iPhone-Modelle zu kaufen, statt sich im zweiten mit den „alten“ zu begnügen. Wie gut das iPhone 11 und 11 Max bei den Kunden ankommen werden, bleibt indes abzuwarten.
Platz 1 und 2 unangefochten
An die Erst- und Zweitplatzierten – Samsung und Huawei – ist für die anderen Player kein herankommen. Die beiden Unternehmen besitzen einen Marktanteil von 22,7 respektive 17,6 Prozent. Samsung hat IDC zufolge im zweiten Quartal 2019 um die 75,5 Millionen Smartphones veräußern können und Huawei, trotz US-Sanktionen, immerhin noch 58,7 Millionen.
Für Huawei könnte es ab dem dritten Quartal brenzlig werden, denn ab dem 19. August treten die von der US-Regierung auferlegten Sanktionen mit voller Kraft in Aktion. Ab diesem Stichtag, so heißt es, darf Google beispielsweise keine Android-Updates und Dienste für neue Huawei-Modelle liefern. Huawei sagt zwar, dass der Stichtag kaum Auswirkungen haben werde, ob dem so ist, werden wir bald sehen.
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