Wenige Antworten und wackelige Videos: So lief die Ufo-Anhörung vorm US-Kongress
Ronald Moultrie, US-Verteidigungsstaatssekretär für Geheimdienste und Sicherheit, und Scott Bray, stellvertretender Direktor des Marinegeheimdienstes, versuchten dem US-Kongress und der Öffentlichkeit klarzumachen, woran sie mit ihrer Task Force im Ufo-Bereich eigentlich arbeiten. Der Vorsitzende des Unterausschusses, André Carson, sagte in seiner Eröffnungsrede, es sei wichtig für das Pentagon, das Stigma um nicht identifizierte Sichtungen aus der Luft zu beseitigen, das Militärpiloten lange davon abgehalten habe, sie zu melden, damit sie analysiert werden könnten.
Die beiden Beamten brachten dabei auch Videomaterial mit, das von allen Anwesenden ausführlich studiert wurde. In einem wenige Sekunden langen Video, das der Pilot eines F-18-Kampfflugzeugs durch sein Cockpitfenster aufgenommen hatte, ist ein reflektierendes kugelförmiges Objekt zu sehen, das an dem Kampfjet vorbeirast. Nach mehrmaligem Abspielen des Videos wurde versucht, das Objekt in einem Standbild festzuhalten, was in minutenlangem Play- und Stop-Gedrücke mündete, nur um den richtigen Moment doch jedes Mal zu verpassen. Worum es sich hier am Ende handeln sollte, konnte aber niemand bestimmen, und auch auf die Fragen der Abgeordneten hatten die Beamten kaum Antworten, was sie stets auf die mangelnden zur Verfügung stehenden Daten schoben.
Weitere Anhörung folgt
In einem weiteren Video, das durch das Nachtsichtgerät eines Soldaten aufgenommen wurde, waren zwei leuchtende grüne Dreiecke zu erkennen, die sich durch die Luft bewegten. Auf Nachfrage bestätige Bray, dass es sich hierbei durchaus um Drohnen gehandelt haben könnte, was beim Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, Adam Schiff, für Stirnrunzeln sorgte. Wie genau die Aufnahmen zustande kamen, wollten die Beamten dann aber nicht preisgeben, da sie darauf achten müssten, die genauen Fähigkeiten von Militärkameras und anderen Sensoren nicht preiszugeben.
Bray bestätigte auch, dass diese Objekte teilweise in militärischen Sicherheitsbereichen der USA gesichtet wurden, was wiederum den republikanischen Abgeordneten Rick Crawford auf die Palme brachte. Die Unfähigkeit der Regierung, Objekte in sensiblen Betriebsbereichen zu identifizieren, sei „gleichbedeutend mit einem Geheimdienstversagen, das wir auf jeden Fall vermeiden wollen“, so Crawford. „Es geht nicht darum, außerirdische Raumschiffe zu finden“, fügte er hinzu.
Nachdem alle Abgeordneten ihre Fragen gestellt hatten, wurde die öffentliche Anhörung ohne ein wirkliches Ergebnis beendet und Moultrie und Bray wurden zum privaten Teil der Veranstaltung hinter verschlossene Türen gebeten.