Softbank: Das unbekannte Milliarden-Unternehmen hinter Slack, Uber und Wework

Softbank-CEO Masayoshi Son investierte bereits früh in erfolgreiche Startups wie Alibaba. (Bild: dpa)
Wenn die vier Investment-Partner des japanischen Telekommunikations- und Technologiekonglomerats Softbank sich für ein Unternehmen interessieren, dann geht’s nicht um kleine Sachen: Man wolle Gründern dabei helfen, sich mit anderen Startups zu vernetzen und Türen zu öffnen, erklärt der Konzern in Medieninterviews. Unterstützt werden Unternehmen dabei vornehmlich in der Wachstumsphase – dann, wenn vielen das Geld für eine internationale Skalierung fehlt. Die Mindestsumme eines Investments liegt dabei bei 100 Millionen US-Dollar.
Hinter Softbank steht ein gut vernetzter Telekommunikations- und Medienkonzern, der bereits 1981 gegründet wurde und seinen Sitz in Minato, Tokio hat. Rund 66.000 Mitarbeiter sorgen für einen Umsatz von umgerechnet 67,6 Milliarden Euro. Doch das, wofür Softbank eigentlich inzwischen bekannt ist – seine Investitionen in Unternehmen der Digitalwirtschaft – ist eher ein Geschäft, das in den letzten Jahren dazu gekommen ist. Viele öffentlichkeitswirksame Auftritte haben die Japaner nicht – zuletzt war man auf der Noah-Konferenz in Berlin präsent, ansonsten ist das Unternehmen um den Gründer Masayoshi Son eher verschlossen.
Dabei verwaltet Softbank mit dem Vision Fund den wohl größten Technologiefonds der Welt – 100 Milliarden Dollar ist er schwer. Rund 100 Investitionen in Höhe von insgesamt 36 Milliarden Dollar soll der Fonds im vergangenen Jahr getätigt haben und auch in diesem Jahr plane man 80 bis 100 Investments in vielversprechende Unternehmen, hieß es anlässlich der Noah-Konferenz. Hinter dem Vision Fund, der nur zu einem Drittel aus Softbank-Geld besteht, stehen noch weitere prominente Kapitalgeber: 45 Milliarden hat das Land Saudi-Arabien hier investiert, zu weiteren Geldgebern zählen Apple, Qualcomm, Foxconn und Sharp.
Die Unternehmen, in die der Vision Fund investiert, haben alle etwas mit Zukunftstechnologien zu tun, etwa mit künstlicher Intelligenz, Datenanalyse, Robotik oder Machine Learning. Zu den investierten Unternehmen zählen neben Uber und dem indischen Pendant Ola auch der Chiphersteller ARM, der Robotik-Spezialist Boston Dynamics sowie die Mobilfunker von Sprint. Kleinere Beteiligungen hat der Fonds an Grafikchiphersteller Nvidia und der Kommunikations-App Slack.
Im Herbst 2017 hatte Softbank angekündigt, gut 4 Milliarden in das Bürovermittlungs- und Coworking-Unternehmen Wework zu investieren. Geradezu nach Portokasse klingt da ein Investment in den Berliner Automobilmarktplatz Auto 1, in den Softbank Anfang des Jahres immerhin 460 Millionen Euro investierte. Im etwas bescheideneren Deutschland ist das schon mehr als ein Zehntel dessen, was insgesamt im letzten Jahr an Startups ausgezahlt wurde.
Doch Gründer Masayoshi Son hat vor allem mit einem legendären Geschäft den Grundstein für seinen Erfolg gelegt: Er investierte vor mittlerweile 18 Jahren 20 Millionen Dollar in ein damals junges, noch wenig bedeutendes Unternehmen namens Alibaba. Als Alibaba 2014 den Börsengang realisierte, gehörten Softbank hier 60 Milliarden Dollar.
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