„Potenzielle Zeitbombe“: Experte warnt vor hohen Wertverlusten bei Plug-in-Hybriden
Die Ampelkoalition plant Einschränkungen bei der Förderung von Plug-in-Hybriden. Fahrzeuge, die mit Elektro- und zusätzlichem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind, sollen künftig nur noch dann gefördert werden, wenn sie einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu, dass ab 1. August 2023 die elektrische Mindestreichweite 80 Kilometer betragen muss. Dies könne einer Studie des von Ferdinand Dudenhöffer geleiteten CAR-Instituts zufolge beim Verkauf von gebrauchten Plug-in-Hybriden zu hohen Wertverlusten führen.
Plug-in-Hybride: Verlust von Steuervorteilen?
Dudenhöffer sieht gar das Ende der staatlichen Förderung für Plug-in-Hybride kommen. Dann würden bei Plug-in-Hybriden, die als Dienstwagen genutzt werden, die Steuerersparnisse für die Halter:innen wegfallen, wie Golem.de schreibt. Fehlender Umweltbonus und sinkende Steuervorteile würden dafür sorgen, dass die Wert von gebrauchten teilelektrischen Fahrzeugen drastisch sinken werde, so Dudenhöffer.
Der Automobilexperte sprach in diesem Zusammenhang auch von einer „potenziellen Zeitbombe für die Autobauer“, wie das Handelsblatt berichtet. Grund: Die Hersteller sind oft im Besitz von Finanzdienstleistern, den Autobanken, über die für die Fahrzeuge Leasingverträge abgeschlossen werden. Der Wertverfall werde freilich auch die Besitzer:innen von Plug-oin-Hybriden treffen, die ihre Fahrzeuge in einigen Jahren wieder verkaufen wollen.
Schnell sinkender Wertverlust droht
Letztlich, so die Befürchtung Dudenhöffers, könnte das Wachstum von Plug-in-Hybriden zugunsten von reinen Stromern spürbar abflachen. Plug-ins könnte ein ähnliches Schicksal wie Dieselfahrzeuge ereilen, wenn die staatliche Förderung wie erwartet zurückgefahren werde. Wer jetzt noch einen Plug-in-Hybrid kaufen oder leasen und ihn nach 24 Monaten verkaufen wolle, werde nur noch 56 Prozent des aktuellen Listenpreises erhalten, so die Prognose der CAR-Institut-Studie. Vollelektrische Neuwagen haben sich derweil am wertstabilsten herausgestellt – auch im Vergleich zu Dieselfahrzeugen und Benzinern.