Der 15. Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) offenbart weiter steigende Emissionen von klimaschädlichen Gasen durch die Dienstfahrzeuge von Politikern. Durchschnittlich stoßen sie mehr als das Doppelte des EU-Flottengrenzwertes aus, berichtet die Umweltschutzorganisation. „Die Politiker und Politikerinnen zeigen damit, dass sie die Dringlichkeit für mehr Klimaschutz noch nicht begriffen haben“, erklärt die Pressemeldung. Die Vize-Geschäftsführerin, Barbara Metz, geht noch weiter und spricht von einem „Schaufahren gegen den Klimaschutz“. Menschen hätten in diesem Jahr durch die Überschwemmungen im Zuge der Klimakrise ihre Existenz oder gar ihr Leben verloren, und auf der anderen Seite würden die Volksvertreter auf besonders klimaschädliche Modelle setzen: Plug-in-Hybride. Die DUH hat bei dieser Fahrzeugklasse besonders hohe Realwerte festgestellt, die im Schnitt 40 Prozent über den Herstellerangaben lägen. Die Erhebung verwendet bei ihnen den offiziellen Kraftstoffverbrauch bei leerer Batterie, „da diese Fahrzeuge überwiegend im Verbrennermodus gefahren werden.“ Studien bestätigen diese Einschätzung.
Umweltminister:innen scheren sich nicht um das Klima
Ausgerechnet der Dienstwagen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze liegt sogar zweieinhalbmal über dem Grenzwert. Ihr BMW 745e iPerformance verbraucht 242 Gramm CO2 pro Kilometer – selbst sein „Normausstoß“ von 106 Gramm pro Kilometer liegt über dem EU-Grenzwert von 95. Im Bundeskabinett fährt sie damit übrigens den klimafreundlichsten Wagen. Im Durchschnitt emittierten die Dienstfahrzeuge aller Umweltminister 198 Gramm CO2 pro Kilometer. Positive Gegenbeispiele kommen aus Berlin, Niedersachsen und Baden-Württemberg. So fährt beispielsweise Berlins Umweltsenatorin Regine Günther einen Tesla Model 3, der mit einem CO2-Ausstoß von 59 Gramm glänzt. Die Emission entstammt dem Strommix. Günther besetzt damit den Spitzenplatz im Gesamtranking. Das andere Ende belegen Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und die Innenminister Boris Pistorius (Niedersachsen) und Herbert Reul (Nordrhein-Westfalen) mit A8-Limousinen, die jeweils 408 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.
216 von 238 Politikern erhalten „Rote Karte“
Die Umweltorganisation verwendet ein Kartensystem, das an den Fußball angelehnt ist. Dabei erhalten Politiker eine grüne Karte, wenn ihr Wagen den EU-Grenzwert einhält. Von 238 waren das nur 16. Auf Parteien aufgeteilt, fahren Grüne-Politiker die emissionsärmsten Dienstwagen mit im Schnitt 199 Gramm CO2 pro Kilometer. Es folgen Die Linke (215 Gramm), SPD (232 Gramm), FDP (240 Gramm) und CDU (249 Gramm). Die Politiker der CSU besetzen das Ende der Liste: 250 Gramm CO2 pro Kilometer verbrauchten ihre Dienstwagen zwischen April und August 2021 im Mittel.
Die Bilanz ist so auch nicht sonderlich redlich dargestellt. Gewöhnlich sind dies schwere Gefährte, denn die Panzerung wiegt nicht wenig. Dort werden Fahrzeuge gebraucht, mit denen man Strecke machen kann, ohne ständig an der Steckdose zu kleben. Mit Leichtbau und Kunststoffen kann man schicke E-Fahrzeuge gestalten. Schwergewichte mit Akku sind da so unrealistisch und ohne Alternative fehl am Platze.
Es fahren ja nicht alle ein gepanzertes Fahrzeug. Viele davon sind einfache die Top-Modelle ihrer Klasse … die sind groß, schwer, leistungsstark, teuer und mit Sicherheit nicht die ökoligisch-sinnvollsten Varianten. Das war in Politikerkreisen selten etwas anderes und daher wenig überraschend. Aber offensichtlich ist es ja auch egal und schadet anscheinend dem Ansehen weniger als man denkt … am 26. wird gewählt und mit Sicherheit werden auch da die dicksten Karren gleich mit gewählt.
Der Tesla X ist auch ein „schweres Gefährt“, kann man sicher auch panzern und hat ne Reichweite von 580 km…