KI-Profilbilder und mehr: Whatsapp arbeitet an neuen Features mit künstlicher Intelligenz
OpenAI, Google und Microsoft sind im Mai 2024 angetreten, um künstliche Intelligenz endlich salonfähig zu machen. Schaffen könnte es am Ende Meta mit Whatsapp. Der Messenger ist für Menschen weltweit schließlich einer der wichtigsten Begleiter im Alltag und auf Milliarden Smartphones installiert. Die Technologie ist damit also deutlich nahbarer als etwa eine ChatGPT-App, die man zusätzlich installieren (und zum Teil auch gut bezahlen) muss.
KI-Sticker gibt es schon
Tatsächlich enthält Whatsapp sogar schon eine Funktion, die auf künstlicher Intelligenz beruht: die AI-Sticker. Der Name nimmt alles schon vorweg. Mithilfe der Funktion und eines kreativen Prompts könnt ihr eigene Sticker erstellen. Whatsapp weist jedoch darauf hin, dass die Bildchen automatisch erstellt werden und deswegen nicht der Beschreibung entsprechend aussehen können.
Außerdem warnt die Meta-Tochter vor unangemessenen Bildergebnissen. Das dürfte auch der Grund sein, warum diese Funktion bislang nur in wenigen Ländern freigeschaltet ist. Immerhin gibt es die Möglichkeit, Whatsapp über derartige Sticker zu informieren.
Meta AI als KI-Chatbot für Whatsapp
Dasselbe gilt für den KI-Chatbot. Meta unterscheidet hier zwischen der ChatGPT-ähnlichen Lösung Meta AI und sogenannten Charakteren. Dabei handelt es sich um digitale Abbilder von Prominenten wie dem Youtuber MrBeast oder dem ehemaligen Football-Star Tom Brady. Diese stehen zunächst in den USA zur Verfügung.
Meta AI selbst ist ebenfalls noch nicht großflächig verfügbar. Die Integration in den Messenger hat das Unternehmen wie üblich zunächst in Beta-Versionen getestet und Meta AI im April 2024 ersten Nutzer:innen in Indien zur Verfügung gestellt. Außerdem hatte Meta selbst die Funktionen im Rahmen der Vorstellung des neuen Sprachmodells Llama 3 demonstriert.
Den Chatbot könnt ihr über eine Schaltfläche im Chatfenster aktivieren. In Gruppenchats lässt er sich auch mit dem Befehl „@Meta AI“ hinzuschalten. Whatsapp liefert auch gleich einige Prompts mit, im Einzel-Chat etwa „Zeige mir Reels von Tieren“. Ihr könnt den Bot aber auch nach Restaurants in der Nähe befragen. Praktisch, wenn man mit der Gruppe ohnehin einen Ausflug plant.
Nicht so praktisch: Auch hier warnt Meta, dass sich der KI-Bot unangemessen äußern könnte. Auf einer Supportseite betont das Unternehmen außerdem, dass Nachrichten und Anrufe Ende-zu-Ende-verschlüsselt bleiben. Es gibt aber Ausnahmen. In Gruppenchats kann Meta die Nachrichten lesen, in denen „@Meta AI“ erwähnt wird.
Offen bleibt, ob der Chatbot in naher Zukunft nach Europa kommt. Derzeit versteht er nur Englisch.
KI-generierte Profilfotos
Eine weitere KI-Funktion haben die Autor:innen von Wabetainfo in einer aktuellen Beta-Version der Android-App entdeckt. Künftig soll es möglich sein, Profilbilder von der KI erstellen zu lassen. Ähnlich wie bei den Stickern erstellt die App die „Fotos“ nach einem Textprompt. Das gebe Nutzer:innen die Möglichkeit, Bilder zu generieren, die ihre Persönlichkeit, Interessen oder Laune akkurater wiedergeben als ein Standardfoto, heißt es in dem Beitrag.
Darüber hinaus könnten Nutzer:innen ihre Privatsphäre mithilfe der Funktion besser schützen. Das scheint ohnehin ein großes Thema zu sein, denn Meta arbeitet außerdem daran, Screenshots von Profilbildern anderer zu unterbinden – ganz ohne künstliche Intelligenz.