Weltraumschrott: Echter Traktorstrahl wie in Star Trek könnte das Problem lösen

Können wir Weltraumschrott per Traktorstrahl entfernen? (Bild: Frame Stock Footage / Shutterstock)
Manchmal wird Science-Fiction zur Realität. Aktuell arbeiten Forscher daran, ein Konzept, das vielen aus Star Trek bekannt ist, in die Realität umzusetzen: den Traktorstrahl. Er wird jedoch nicht genutzt, um Raumschiffe zu erfassen oder anzuziehen, sondern um ein irdisches Problem zu lösen – Weltraumschrott.
Laut space.com ist das Ziel, Trümmer aus der geostationären Umlaufbahn zu entfernen, wo Objekte synchron mit der Erdrotation kreisen. Diese Umlaufbahn ist besonders wertvoll, da sie Satelliten an der gleichen Stelle parallel Erde halten kann.
Mit dem Einsatz des Traktorstrahls sollen alte und defekte Satelliten beseitigt werden, um Raum für neue Missionen und Technologien zu schaffen.
Noch ist der Strahl nicht umgesetzt worden
Die Forscher haben die Technologie laut eigenen Aussagen bereits entwickelt, allerdings mangelt es noch an Finanzierung. Es fehlen ihnen mehrere Millionen US-Dollar zur Realisierung ihres Projekts.
Sollte die nötige Finanzierung zustande kommen, planen sie, ein Raumschiff zu konstruieren, das mit einer Elektronenkanone ausgestattet ist. Diese Kanone würde negativ geladene Elektronen auf Weltraumschrott abfeuern, wodurch der Schrott negativ und das Raumschiff selbst positiv geladen würde, was einen Anziehungseffekt zwischen den beiden erzeugen würde.
Dies würde es dem Traktor-Raumschiff ermöglichen, Schrott aus einer Entfernung von 20 bis 30 Metern anzuziehen und ihn aus der Umlaufbahn zu entfernen, ohne ihn zu berühren. Der Plan sieht vor, dass dieser Schrott dann in einen entfernteren Orbit gebracht würde, wo er ungestört durch den Weltraum treiben könnte.
Der Strahl ist sehr langsam
Die Wissenschaftler, die an der Umsetzung des Traktorstrahls arbeiten, stoßen auf wesentliche Herausforderungen. Mit der aktuellen Technologie würde der Prozess, einen Satelliten aus seiner Umlaufbahn zu entfernen, extrem langsam vonstattengehen.
Es könnte mehr als einen Monat dauern, um nur einen einzigen Satelliten zu beseitigen. Bei diesem Tempo bestünde die Gefahr, dass mehr Satelliten ins All geschickt werden, als dass man sie entfernt.
Dennoch steht die Forschung zu diesem Thema noch ganz am Anfang. Auch wenn der Traktorstrahl in seiner derzeitigen Form vielleicht nicht realisiert wird, könnte er eine wichtige Grundlage für zukünftige Technologien bilden, die sich mit der Entfernung von Weltraumschrott beschäftigen, so die Forscher gegenüber space.com.