
Winamp setzt jetzt auf NFT. (Screenshot: jordaneldredge.com/projects/winamp2-js/)
Der Media-Player Winamp hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die in den späten 1990ern veröffentlichte Software wurde schnell zu dem vielleicht beliebtesten Media-Player ihrer Zeit und verfügte 2001 bereits über mehr als 60 Millionen Nutzer:innen. Danach ging es für den Kultplayer auch aufgrund einer sich wandelnden Mediennutzung stetig bergab.
Erst 2022 kam wieder Bewegung in die Entwicklung der Software: Im September wurde unerwartet ein Update veröffentlicht. Dabei ging es vor allem um Verbesserung der mittlerweile deutlich in die Jahre gekommenen Software. Jetzt legen die heutigen Besitzer von Winamp , das belgische Unternehmen Radionomy, nach: Das neue Update bringt nicht nur erneute Verbesserungen mit, sondern erstmals auch Unterstützung für Musik-NFT.
Dass NFT durchaus umstritten sind, ist offenbar auch Winamp-Entwickler Eddy Richman klar. Im Rahmen der Ankündigung des neuen Updates im offiziellen Winamp-Forum bittet Richman die Fans des Kultplayers daher proaktiv darum, in dem Foren-Thread keine „Tiraden über NFT“ zu posten.
Richman weist darauf hin, dass die NFT-Funktion rein optional sei. Wer keine Musik-NFT besitze und auch nicht vorhabe, das Feature zu nutzen, der könne es entweder direkt bei der Installation deaktivieren oder das dazugehörige Plugin nach der Installation manuell löschen – „und das war’s dann.“
Empfehlungen der Redaktion
Wer tatsächlich Musik-NFT über Winamp hören möchte, der hat es allerdings auch nicht unbedingt einfach. Damit ihr eure NFT anhören könnt, müsst ihr zunächst Winamp mit eurer Metamask-Wallet verbinden. Anschließend generiert ihr eine Playliste, die ihr dann wiederum in Winamp importieren müsst.
Direkt in Winamp kann der Prozess nicht durchgeführt werden, weil die integrierte Web-Darstellung des Uralt-Players laut den Macher:innen noch immer auf dem Internet Explorer 10 basiert.
Schon im Mai 2022 hatte Winamp angekündigt, den Original-Skin des Media-Players als NFT zu verkaufen. Außerdem wurde im Rahmen der Aktion angekündigt, 20 weitere von Winamp inspirierte Kunstwerke als NFT zu verkaufen. Das Geld sollte dann an gemeinnützige Organisationen gespendet werden.
Justin Frankel, einer der ursprünglichen Entwickler der Software, war von der Aktion wenig angetan. Frankel kritisierte NFT öffentlich als umweltschädlich und erklärte: „Alles, was mehr Menschen dazu ermutigt, in den Markt einzusteigen, sodass die Leute, die zuvor gekauft (oder geschürft) haben, ihren Profit mitnehmen können, ist eine schlechte Sache.“
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