Windbetriebene Straßenlampen: Es werde Licht – aber nur wenn du drunter stehst

Die Klimakrise eignet sich ganz hervorragend als Ideengeber. Sie zwingt uns geradezu zum Umdenken und zur Entwicklung kreativer Ideen auf so vielen Ebenen. Rund um das Thema Strom lohnt sich das Nachdenken ganz besonders.
Immerhin wird immer noch rund 60 Prozent des Stroms, den wir verbrauchen, aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Elektrisches Licht ist zudem verantwortlich für eine noch nie dagewesene Lichtverschmutzung. Etwa 83 Prozent der Weltbevölkerung lebt unter künstlichen Lichtern, die den Himmel bereits jetzt um das Zehnfache über das normale Maß hinaus erhellen. Diese Lichtverschmutzung kann die Wanderungsbewegungen von Tieren stören und die Artenvielfalt negativ beeinflussen.
Nun ist Trübenbachers Papilio-Lampe sicher nicht die Rettung der Welt vor den Folgen verschwenderischen Umgangs mit Elektrizität. Sie ist aber eine machbare Lösung, die ihren Teil zur Verbesserung der Situation beitragen kann.

Papilio im Einsatz. (Foto: T. Trübenbacher)
Wie Trübenbacher den Kollegen von Fast Company erzählt hat, war tatsächlich der Aspekt der Lichtverschmutzung Ausgangspunkt der Überlegungen. Trübenbachers Lampe ist wie ein Windrad geformt und nutzt entsprechend Windkraft zur Stromproduktion. Ein integrierter Akku sorgt dafür, dass die Lampe auch funktioniert, wenn kein Wind die Miniturbine antreiben kann.
Damit Papilio nicht unnötig die Stadt beleuchtet, hat Trübenbacher seine Lampe mit einem Bewegungssensor ausgestattet, der nur dann anspringt, wenn tatsächlich jemand in der Nähe ist, der von der Beleuchtung profitieren würde.
Auch beim Licht selbst hat der Designer nicht etwa in das nächste Baumarktregal gegriffen. Vielmehr hat er auf eine Lichttemperatur Wert gelegt, die Insekten nicht anzieht.
Papilio braucht konzeptionell keine Einbindung in eine Infrastruktur. Die Leuchten können an beliebiger Stelle installiert werden. Nur die Chance auf etwas Wind sollte bestehen.
Bislang gibt es nur zwei funktionierende Prototypen, die in Berlin im Testeinsatz sind. Perspektivisch will Trübenbacher schauen, inwieweit sich aus der Idee mehr machen lässt.
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