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Windradtürme aus Holz: Deutsche Idee wird jetzt in Schweden zum Hit

Holz gilt als vielversprechendes Konstruktionsmaterial, wenn es um Türme für Windkraftanlagen geht. Das wahrscheinlich weltweit erste Windrad mit Holzturm hat die Firma Timbertower 2012 in Hannover-Marienwerder errichtet. Dort erzeugt es auch fast zehn Jahre später noch Strom – in die Serienproduktion hat es die Idee aber nicht geschafft. Dabei können Türme aus Holz klimafreundlicher produziert werden als ihre Gegenparts aus Stahl. Und sie sind belastbarer. Jetzt hat ein schwedisches Startup die Idee aus Deutschland aufgegriffen und perfektioniert – und hat Erfolg damit.
Dem Prototyp-Stadium scheint das schwedische Startup Modvion jedenfalls entwachsen zu sein. In Göteborg lässt Modvion jetzt Windradtürme produzieren, die ausschließlich aus Holz gefertigt werden. Modvion hat laut Firmenchef Otto Lundman im Vergleich zu den Timbertower-Türmen einiges am Design verändert. Das Startup hat sich dabei von den nordischen Holzhochhäuser-Konstrukteur:innen inspirieren lassen, wie die Taz schreibt. Entsprechend bestehen die runden Segmente der Türme aus Furnierschichtholz, das Stahl überlegen sein soll.
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Jedenfalls können die Windradtürme damit umweltfreundlicher hergestellt werden. Auch der Transport zum Aufbauort gestaltet sich einfacher – nämlich ohne aufwändige Schwertransporte. Denn die Module sind nur 14,5 Meter lang und bis zu 4,5 Meter breit. Die einzelnen Module werden zu konisch zulaufenden Zylindern zusammengefügt und dann – ähnlich wie bei gestapelten Kaffeetassen – mithilfe von Kran oder Hubschrauber aufeinandergesetzt. Verbunden werden sie dann mit Klebeverbindungen. Schließlich wird noch lackiert – als Wetterschutz.
In der Nähe von Göteborg ist seit rund zwei Jahren ein 30 Meter hoher Prototyp in Betrieb. Anfang 2023 soll der erste kommerzielle Turm folgen. Der soll dann 100 Meter hoch sein. Geplant sind weitere zehn Türme mit einer Höhe von jeweils 150 Metern. Danach soll es schneller vorangehen. Lundman zeigt sich überzeugt, dass Holz „die Windkraft revolutionieren“ werde. Die Finanzierung scheint zu stehen. Zu den Investoren zählt Modvion den Energiekonzern Vattenfall, den Windturbinenbauer Vestas sowie der EIC Fund der EU. Die Skepsis der Branche, die Timbertower noch das Genick gebrochen hatte, dürfte Modvion also mittlerweile überwunden haben.
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