Das ohnehin schon sehr umfangreiche WordPress-Plugin Jetpack bekommt Zuwachs: Jetpack AI erstellt Blogbeiträge, Zusammenfassungen, Headlines, Tabellen und Listen direkt in der eigenen WordPress-Instanz. Dafür reicht eine simple Textanfrage wie „Schreib mir einen informativen Blogbeitrag über XY“. Per Drop-Down-Menü lässt sich zudem der Tonfall des Beitrags, beispielsweise humorvoll oder seriös, festlegen. Auch KI-gestützte Rechtschreibprüfung und Übersetzungen in zahlreiche Sprachen sind mit an Bord.
KI-Content direkt in WordPress generieren
Die Gratis-Variante von Jetpack AI ermöglicht 20 Anfragen und bietet beispielsweise die automatisierte Erstellung von Inhalten, SEO-Titeln und Zusammenfassungen sowie Texterstellung aus Tabellen und Listen. Für die Premium-Version inklusive priorisiertem Support werden elf Dollar im Monat fällig. Aktuell gibt es in der Bezahlversion noch keine Obergrenze für Abfragen. Diese könnte laut Anbieter aber später noch eingeführt werden. Für das Jetpack-Plugin benötigt ihr grundsätzlich einen Account bei wordpress.com.
Wer ohnehin mit KI-Texten arbeiten möchte, spart sich so also händische Übertragungs- und Formatierungsarbeiten, da viele andere Chatbots ihren Output nur als simplen Text zur Verfügung stellen.
Wie wirkt sich KI-Content auf SEO aus?
Unendlich viel Content auf Knopfdruck direkt im eigenen CMS produzieren zu können, klingt sicher für viele Blog- und Websitebetreiber nach einem Gamechanger. Aber wie werden KI-Inhalte überhaupt von Suchmaschinen aufgenommen? Fakt ist: Google rankt KI-generierten Content nicht aus Prinzip ab.
Beim Suchmaschinen-Riesen zieht man sich auf die Position zurück: Guter Content soll weiterhin gut ranken – egal, ob er von Mensch oder Maschine erstellt wurde. Es geht laut Google vor allem darum, ob der Inhalt für Lesende wirklich hilfreich ist und ihre Suchintention bedient. Nichtssagende KI-Texte ohne Mehrwert könnten da natürlich eher hinderlich sein – vor allem mit Blick auf das Helpful-Content-Update. Andererseits zeigt ein Blick in die SERP, dass die Suchmaschine ihren nach außen kommunizierten Standards längst nicht immer gerecht wird.
Wer seine Domain gezielt erweitert, Keyword-Gaps schließt und Pillar-Content mit KI aufbaut, dürfte also derzeit von der Technologie profitieren, solange die maschinell erstellten Texte ausreichend gegengecheckt und nachoptimiert werden. Zudem können Chatbots ja, wie auch von Jetpack angepriesen, als Assistenten verwendet werden, die beispielsweise beim Optimieren von Headlines helfen oder Kurzfassungen komplexer Inhalte bereitstellen.
KI-generierte Blogbeiträge sind kein Allheilmittel
Beim aktuellen Umgang seitens Google (und Bing) mit KI handelt es sich um eine Momentaufnahme. Es ist möglich, dass Google neue KI-Guidelines aufstellt, die direkten Einfluss auf das Ranking solcher Inhalte haben. Google arbeitet beispielsweise an einem neuen Feature namens Perspectives, mit dem User gezielt nach menschengemachtem Content suchen können.
Bis dahin sollten Blog- und Websitebetreiber angesichts der schönen neuen KI-Welt nicht die Basics vergessen: Ein guter Beitrag sollte für Lesende immer expliziten Mehrwert bieten und Informationen enthalten, die es nicht schon auf anderen Websites gibt – die Gefahr von Plagiaten und nichtssagenden Beiträgen ist bei KI-Texten immer gegeben.
Zudem sollten die neuen Posts gezielt verlinkt werden und relevante weiterführende Links enthalten. Die üblichen SEO-Mechanismen sind also nach wie vor nicht zu vernachlässigen. Blogbeiträge maschinell zu erstellen, ist kein Allheilmittel. Text-KI wie ChatGPT von OpenAI neigen aktuell noch dazu, sich in Allgemeinplätzen zu verlieren und wenig Tiefgang zu liefern. Der Neuheitswert hält sich zudem meist stark in Grenzen, was angesichts der Funktionsweise der Technologie wenig überraschend ist. John Müller hat es vor einigen Monaten auf den Punkt gebracht: Wer besser ranken will, muss es besser machen.
Tolle Idee! Überschwemmt das Netz weiter mit generativen Inhalten. Quantität vor Qualität. Und das nur, weil es jetzt so schön einfach ist.