„Ihr wollt besser ranken? Dann macht es besser!“ – John Müller teilt auf Twitter gegen Teile der SEO-Szene aus

„Macht doch einfach eine gute Website“: So in etwa ließe sich John Müllers neuester SEO-Tipp zusammenfassen. (Screenshot: t3n/Google Search Central via Youtube)
SEO-Blogs hier, SEO-News da und dazwischen noch ein paar SEO-Newsletter: Wer sich mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, muss sehr genau filtern, welche Informationen er oder sie konsumiert und welche man getrost ignorieren kann.
SEO-Koryphäe und Webmaster-Trends-Analyst bei Google John Müller hat sich jetzt mit deutlichen Worten positioniert. Am Ende steht ein regelrechter Twitter-Rant.
Einfach mal machen: John Müller teilt aus
Er sei gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt, eröffnet John Mueller seine Tweet-Serie. Wirklich erholsam scheint es da nicht gewesen zu sein, denn er legt direkt los: „Hört auf, SEO-Blogs zu lesen, macht endlich was für eure Website“.
So ein Statement aus Müllers Mund ist nicht ganz frei von Ironie, da seine Äußerungen selbst beinahe täglich SEO-Blogs auf aller Welt füllen und er sich dessen durchaus bewusst sein muss.
Der Google-Analyst legt den Finger im Anschluss jedoch in die Wunde: Viele Website-Betreiber würden immer schlechtere Inhalte produzieren und sich dann über Ranking-Verluste wundern. Statt sich um gute Texte zu kümmern, löcherten sie dann Experten wie Mueller mit Fragen oder verlören sich in den Ratschlägen unzähliger SEO-Blogs.
„Ihr wollt besser ranken? Dann macht es besser!“ Das sitzt. Müller gesteht zwar ein, es bräuchte schon mehr als ein bisschen Text auf einer Website, aber es ginge eben auch nicht ohne diesen Text. Vorauseilender Gehorsam in Sachen SEO, der Websites am Ende nicht besser macht, ist in der Tat nicht selten. Laut Mueller ist aber vor allem Expertise gefragt.
Niemand bräuchte den nächsten Tool-Vergleich, um möglichst viele Affiliate-Links zu setzen, wenn niemand die Tools getestet hätte oder am Ende eine fundierte Meinung dazu abgeben könne:
Böse Zungen würden allerdings behaupten, dass bei Google längst nicht immer der beste Inhalt auch an erster Stelle rankt, wie sich beispielsweise beim aktuellen Google-Update zeigt. Dementsprechend wären die unzähligen SEO-Optimierungen und das ständige Fischen nach neuen Trends in der Branche eben auch keine vertane Zeit.
Google ist nicht unbeteiligt
Dass es überhaupt so viele Websites mit Spekulationen über Best-Practices und SEO-Hacks gibt, liegt nicht zuletzt an Google selbst. Schließlich veröffentlicht der Konzern zwar immer wieder Anleitungen und Tipps, wie sich eine Website so gestalten lässt, dass die Suchmaschine sie bestmöglich einordnen kann.
Doch bei vielen Aspekten lässt Google sich nicht in die Karten schauen – oder wirft beispielsweise Informationen scheibchenweise über John Müller unter die wissbegierige SEO-Meute. Deshalb ist der Austausch von Erfahrungswerten und Insider-Tipps in der Branche besonders wichtig.
Das gilt eigentlich überall im Leben: Die beste Idee und der perfekte Plan bringt nichts, wenn man ihn nicht auf die Straße bringen kann. Und klar ist der Austausch wichtig, trotzdem muss man beim SEO immer das große Ganze im Blick haben und priorisieren, priorisieren, priorisieren. Ansonsten macht man zu viele Fäßer gleichzeitig auf und kommt nicht vom Fleck.