
(Grafik: Facebook)
Workplace by Facebook: Ein Social Network für Unternehmen
Mit Workplace will Facebook auch innerhalb von Unternehmen zur zentralen Kommunikationsplattform aufsteigen. Mehr als 1.000 Firmen und Non-Profit-Organisationen sollen das Social Intranet in der Testphase bereits verwendet haben. Mit dem Ende der Beta-Phase wurde außerdem der Name der Plattform von Facebook for Work in Workplace by Facebook geändert.
Die Nutzeroberfläche unterscheidet sich im Grunde nicht von dem bekannten Facebook-Interface, was die Einarbeitungszeit der Mitarbeiter auf ein Minimum begrenzen sollte. Auch der Funktionsumfang ist letztlich mehr oder weniger derselbe. Nur werden Gruppen bei Workplace eben von Teams innerhalb eines Unternehmens gegründet, um sich intern auszutauschen.

Wer Facebook kennt, dürfte sich auch in Workplace schnell zurechtfinden. (Grafik: Facebook)
Auch teamübergreifende Gruppen lassen sich bilden, um den Austausch zwischen Abteilungen zu vereinfachen. Die sogenannten „Multi-Company Groups“ erlauben sogar die Kommunikation zwischen Mitarbeitern mehrerer Firmen, falls das erwünscht ist. Als zentrales Element fungiert bei Workplace der von Facebook bekannte Newsfeed. Dazu gibt es außerdem Live-Videos und natürlich eine Chat-Funktion, die sich beim Facebook Messenger bedient.
Workplace: Mitarbeiter melden sich nicht über ihr privates Facebook-Konto an
Wer hinter Workplace einen perfiden Plan seines Chefs wittert, an die Facebook-Namen der Mitarbeiter zu gelangen, der kann beruhigt werden: Die Anmeldung bei Workplace erfolgt nicht mit dem privaten Facebook-Konto. Stattdessen wurden verschiedene Indentitätsprovider integriert, die sowieso schon bei vielen Firmen zum Einsatz kommen. Zur Auswahl stehen hier Google, Microsoft Azure Active Directory, Okta, Oneloging und Pingidentity.
Über das integrierte Administratoren-Interface können Unternehmen ihr Social Intranet verwalten und bekommen einen Einblick, wie aktiv die Mitarbeiter auf Workplace sind. Neben der Desktop-Seite gibt es außerdem zwei Mobile-Apps, die jeweils für iOS und Android verfügbar sind. Die Erste ist die Workplace-App, die als Pendant zur Facebook-App fungiert. Dazu gibt es mit Work Chat auch einen Chat-Client, den Facebook hier wie schon beim Facebook-Messenger in eine separate App ausgegliedert hat.
Datenschutz und Preise: Das müsst ihr wissen
Facebook verspricht, die Daten von Workplace nicht an Werbetreibende auszuliefern oder mit den bestehenden Daten von privaten Facebook-Accounts zu verknüpfen. Die Hosting-Praktiken von Workplace sollen außerdem regelmäßig von unabhängigen Dritten überwacht werden.
Die Preise für Workplace richten sich nach der Anzahl der Mitarbeiter. Für bis zu 1.000 Angestellte zahlt ihr drei US-Dollar pro Person. Zwischen 1.001 und 10.000 Mitarbeitern liegt der Preis bei zwei US-Dollar pro Person. Habt ihr noch mehr Mitarbeiter, sinkt der Preis auf einen US-Dollar pro Nutzer.

Ein Blick auf das Admin-Interface von Workplace. (Grafik: Facebook)
Fazit
Für einige Firmen könnte Workplace eine interessante Alternative zu Yammer werden, zumal das bekannte User-Interface von Facebook die Einarbeitungszeit enorm verkürzen dürfte. Für andere Unternehmen dürfte es allerdings problematisch sein, dass es keine On-Premise-Version gibt und sich Firmen völlig auf Facebook verlassen müssen.
Ebenfalls interessant: Social Intranet: Wie Unternehmen soziale Netzwerke zur internen Kommunikation nutzen.
Facebook hätte gerne Geld von Chefs für ein Firmenfacebook, wobei aber jetzt schon das Management bei den meisten Firmen versucht, Facebook bei seinen Mitarbeitern zu verbieten. Irgendwo entzieht sich mir die Logik. Vom Sinn und Zweck eines solchen Netzwerks mal abgesehen.
Was ist aus der guten alten direkten Kommunikation zwischen Mitarbeitern geworden.
Facebook hat was den deutschsprachigen Raum angeht in der Tat ein anderes Standing als im Ausland. Hier ist die Tatsache, dass Facebook für Mitarbeiter auf Arbeitsplatzrechner gesperrt ist der beste Beweis für. Sicherlich ist es richtig, dass Menschen die Facebook kennen und nutzen vermutlich leichter mit der Einarbeitung tun. Aber das ist nach dem Einzug anderer Lösungen die ähnlich einfach sind in der Handhabung, nicht mehr das primäre Problem. Deutsche Unternehmen beschäftigen sich mit der Einführung moderner Kommunikation- und Zusammenarbeitsplattformen weil Mitarbeiter den Bedarf haben. Und zwar weil sie oftmals schon heute Firmendaten oder Unterlagen über externe im Ausland befindliche Server austauschen. Diesem Zustand begegnen immer mehr Unternehmen mit neuen Plattformen um vor allem wieder Herr über die eigenen Daten zu sein. Sieht man sich beispielsweise Lösungen wie Coyo an, sieht man an welchen Plattformen sich die Hersteller von aktuellen Software-Lösungen orientiert haben.
Egal ob Facebook-Workplace oder Yammer von Microsoft usw …!
Die interne Kommunikation gehört nicht auf solchen Plattfomen und in die Hände von solchen Großkonzerne!
Wer für die interne Kommunikation Whatsapp oder zu sonstigen, dezentralen Kommunikationsmittel
greift, der begibt sich in Gefahr!
Ich trau dieser Geschichte nicht!
Hi Alexander, genau. Daten der internen Kommunikation, egal ob es sich um Inhalte oder Dokumente handelt, habe nichts auf fremden Servern zu suchen. Einer der Gründe warum Cloud in Deutschland noch nicht den Durchbruch geschafft hat, wie in anderen Regionen der Welt. Außerdem sind Unternehmen im Banken- und Versicherungssektor hier sehr kritisch und oft noch zurückhaltend. Was aber auch ein aktuelles Phänomen ist, dass Mitarbeiter sich im beruflichen Kontext mit anderen über die Kanäle austauschen, hier vertrauliche Dokumente austauschen und dies eine Schatten-IT zur Folge hat. Es gibt mittlerweile ja genug andere Alternativen Mitarbeitern auch intern solche Möglichkeiten anzubieten. Das ist ja einer der Hauptgründe warum Facebook überhaupt auf die Idee gekommen ist, oder auf den Zug der internen Social Networks, aufgesprungen ist. Es müssen Alternativen her und für einige mag Workplaces von Facebook hier eine Möglichkeit sein. Für den großen Teil der vor allem deutschen Unternehmen wird dies nicht sein. Zum einen wegen das Daten und zum anderen wegen des ohnehin schon schlechten Rufs von Facebook.