Aus Marketingsicht ist es durchaus gut gemacht: Das Werbevideo von Privateer verbindet geschickt Aufnahmen aus dem All und von Klimaprotesten, während ein Sprecher proklamiert: „Wir sind nicht eine Person, eine Firma, eine Nation. Wir sind ein Planet.“ Nur erklärt der Werbeclip genauso wenig wie die spärliche Firmenwebsite, was Privateer eigentlich vorhat. Auch Wozniak selbst bleibt auf Twitter vage und erklärt lediglich, dass Privateer ein Weltraumunternehmen „wie kein anderes“ sei.
Nähere Details zum Unternehmen sollen auf der heute beginnenden Amos-Konferenz vorgestellt werden. Das könnte einen ersten Hinweis liefern, denn die wissenschaftliche Konferenz beschäftigt sich mit der Überwachung von Objekten in einer erdnahen Umlaufbahn. Ein weiteres Indiz über die geplanten Tätigkeiten von Privateer hat die US-Publikation Engadget aufgetan. In einer Pressemitteilung des 3D-Druck-Unternehmens Desktop Metal wurde Privateer bereits im August als „ein neues Satellitenunternehmen, das sich auf die Überwachung und Reinigung von Objekten im Weltraum konzentriert“ beschrieben.
Privateer: Firmenchef ist Apple-Veteran Alex Fielding
Offiziellen Angaben zufolge wurde Privateer von Wozniak und dem ehemaligen Apple-Ingenieur Alex Fielding gegründet. Letzterer übernimmt laut seinem Linkedin-Profil auch die Firmenleitung. Fielding gehörte zum Team hinter dem ersten iMac und hatte schon 2002 gemeinsam mit Wozniak das Startup Wheels of Zeus (WoZ) gegründet. Das Unternehmen wurde jedoch vier Jahre später eingestellt. Fielding ist außerdem Mitgründer des Robotik-Startups Ripcord, in das 2017 auch Wozniak investiert hat. Auf der Ripcord-Website wird Wozniak noch immer als Berater gelistet.
Privateer bedeutet Freibeuter. Es ist gut möglich, dass der Firmenname eine Anspielung auf das 1993 veröffentlichte Computerspiel „Wing Commander: Privateer“ darstellt. In dem Game konnten Spieler einen virtuellen Weltraum erkunden und sich beispielsweise als Pirat, Söldner oder Händler verdingen.