In Wüste Argentiniens: So wird das Leben auf dem Mars simuliert

So soll die Basis in La Rioja aussehen. (Foto: Solar54)
Rote Erde, orangefarbene Schluchten, spärliche Vegetation. Was aussieht wie eine Marslandschaft, ist das Provinzreservat Los Colorados. Los Colorados befindet sich Hundert Kilometer entfernt von der argentinischen Stadt La Rioja. Eine Busfahrt von La Rioja in die Hauptstadt Buenos Aires dauert etwas mehr als 16 Stunden.
Hier im Nirgendwo ist das Zuhause des Projekts Solar54, bei dem Studien und Tests durchgeführt werden, die dazu beitragen sollen, zu bestimmen, ob die menschliche Besiedlung des Mars möglich ist. La Rioja hat eine historische Verbindung zur Luft- und Raumfahrtindustrie und Solar54 soll diesen Wirtschaftssektor wiederbeleben. Weltraumbezogene Forschung wurde hier bereits in den frühen 1960er Jahren betrieben und der staubige Untergrund diente bereits als Testgelände für den Start von ein- und zweistufigen Raketen.
Nachhaltiges Projekt
Am Standort selbst stehen sechs Kuppeln. Drei davon sind der Wohnraum der Astronauten, in einer Kuppel werden Pflanzen in einem Hydrokultursystem angebaut, eine weitere dient als Satelliten-Standort. Die Kuppel im Zentrum ist das Kontrollzentrum für die Kommunikation und allgemeines Labor. Weltraumbehörden aus der ganzen Welt sollen in diesem Areal testen, um ihre Besatzungen für künftige Missionen bestmöglich auszubilden.
Wie Solar54 auf der eigenen Website mitteilt, ist Los Colorados dem „Mars auf der Erde am ähnlichsten“. Finanziert und durchgeführt wird das Projekt von der örtlichen Regierung und Faniot, einem Unternehmen, das IoT-Technologie, Virtual-Reality-Umgebungen und nachhaltige Mobilität entwickelt. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Nachhaltigkeit. Das Projekt ist CO2-neutral und wird vollständig von Photovoltaikanlagen betrieben.