Auch Lenovo setzt voll auf den Siegeszug einer neuen Arbeitswelt, in der das Homeoffice zum integralen Bestandteil neben dem Büroarbeitsplatz wird. Entsprechend rüstet der chinesische Hersteller seine tragbaren Computer in zweierlei Hinsicht auf.
Geräte für die neue Arbeitswelt gehen keine Kompromisse mehr ein
Zum einen werden die Geräte immer leichter, stabiler und damit transportabler. Zum anderen werden die Geräte immer leistungsfähiger. Früher übliche Kompromisse zugunsten größerer Mobilität werden nicht mehr eingegangen. Dabei legen die Hersteller nicht nur Wert auf beste Leistungsdaten, sondern vor allem auf eine Komplettausstattung für die Teilnahme an den omnipräsenten Videokonferenzen.
Volle Konferenztauglichkeit wird Killer-Kriterium
So verfügen die neuen Thinkpads nicht nur über Kameras, Mikrofone und Lautsprecher, deren Qualität für professionelle Videokonferenzen ausreicht, sondern sie kommen auch sämtlich mit der Option, ein 5G- oder LTE-Modem zu beherbergen, damit „Work from Anywhere“ nicht an der Konnektivität scheitert. Im Übrigen setzen die Thinkpads auf den aktuellen Wi-Fi-6-Standard und Bluetooth 5.
Um die Konferenz-Funktionen bestmöglich zu unterstützen, integriert Lenovo Dolby-Technologien in seine Geräte. So kommen Dolby Vision und Dolby Voice nebst einem Dolby-Atmos-Lautsprechersystem beim X1 Carbon und beim X1 Yoga zum Einsatz.
Dolby Voice soll eine besonders natürliche Gesprächsumgebung sicherstellen, sodass auch längere Konferenzen nicht zur Ermüdung der Teilnehmer führen. Lenovo reklamiert für sich, der weltweit erste Hersteller zu sein, der Dolby Voice in seinen Notebooks einsetzt. Um Dolby Vision nutzen zu können, muss es von der eingesetzten Videokonferenz-Software ebenfalls unterstützt werden.
Remote-Administration und Sicherheit gewinnen an Bedeutung
Zudem fokussieren sich die Hersteller auf Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen, die eine effiziente Administration der über das interne Unternehmensnetz hinaus genutzten Notebooks erlauben.
Zusätzlich zu Lenovos Thinkshield-Sicherheitspaket, das letztlich nur eine Softwarelösung darstellt, bringt Intels „Hardware Shield“, ein Feature der V-Pro-Plattform, hardwarebasierten PC-Schutz.
Der Trend hin zu dedizierten Sicherheits- und Remote-Administrationslösungen zeigt sich schon seit einigen Jahren, hat aber durch die dramatischen Veränderungen, die die Corona-Pandemie in die Arbeitswelt getragen hat, einen regelrechten Schub erhalten.
Neben dedizierten Sicherheitslösungen setzen die neuen Thinkpads auf eine berührungslose Anmeldung über die Windows-Hello-Gesichtserkennung. Die kann so konfiguriert werden, dass sich das Gerät sperrt, wenn sich der Benutzer entfernt. Ein Fingerabdruckleser befindet sich im Einschaltknopf.
Lenovo optimiert Thinkpad-Linie und bringt intelligente Docks
Im Licht all dieser Fokus-Verschiebungen verwundert es nicht, dass Lenovo mit dem X1 Titanium Yoga das dünnste Thinkpad aller Zeiten präsentiert und im Übrigen darauf verweist, dass es auch die anderen Mitglieder seines X1-Portfolios für Konferenzen optimiert hat.
Dabei basiert das komplette Thinkpad-X1-Portfolio – mit Ausnahme des X1 Fold – auf Intels Projekt Athena in der als Evo-Plattform bekannten Version 2. Es wird von Intel-Core-Prozessoren der elften Generation (Tiger Lake) mit Iris-Xe-Grafik angetrieben
Intelligente Docks arbeiten autark
Fast noch wichtiger als die einzelnen Geräte hochzurüsten, sind zwei neue Dock-Lösungen, die Lenovo ankündigt. Die neuen Thinkpad-Thunderbolt-4- und USB-C-Universal-Smart-Docks stellen wichtige System- und Wartungsfunktionen für eine mobile Workforce bereit, die nicht stets ihren Computer im Dock hat.
So kümmern sich die neuen Docks gleichsam autark um verschiedene kritische Aufgaben, darunter den Download und die Installation von Firmware-Updates. Die von Microsoft Azure Sphere gestützten Smart Docks bieten weitere Remote-Funktionen, etwa für das Gerätemanagement oder die Überwachung des Port-Status. Dafür muss kein PC angeschlossen sein.
Thinkpad X1 Titanium Yoga, das dünnste Thinkpad aller Zeiten
Mit dem Thinkpad X1 Titanium Yoga liefert Lenovo nicht nur einen Anwärter auf den sperrigsten Namen aller Zeiten, sondern nach eigenen Angaben ebenso das dünnste Thinkpad aller Zeiten. In der Tat können sich etwas mehr als elf Millimeter Gehäusedicke durchaus sehen lassen.
Vor allem, wenn beim Display keine Abstriche gemacht werden. Hier liefert Lenovo ein 13,5-Zoll-Low-Power-Display im 3:2-Seitenverhältnis mit Dolby-Vision-HDR-Unterstützung und Dolby-Atmos-Lautsprechern. Der Screen des Titanium löst mit 2.256 mal 1.504 Pixeln auf, bietet eine maximale Helligkeit von 450 Nits und unterstützt den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent.
Die 44,5-Wattstunden-Batterie soll das Titanium bis rund elf Stunden lang antreiben. Den Tiger-Lake-Prozessoren stehen bis zu 16 Gigabyte LPDDR4x-Speicher und eine bis zu einem Terabyte große SSD zur Seite. Bei den Anschlüssen setzt Lenovo auf zwei USB-C-Thunderbolt-4-Ports. Neben der umfangreichen Audio-Ausstattung mit vier Mikrofonen kann auch ein Audiosystem per 3,5-Millimeter-Klinke angeschlossen werden.
Das Titanium unterstützt alle Lenovo-Eingabestifte als optionales Zubehör. Eine Tastatur in voller Größe und mit Hintergrundbeleuchtung gehört zum Lieferumfang.
Thinkpad X1 Carbon und X1 Yoga
Die ebenfalls heute vorgestellten Thinkpad X1 Carbon der neunten und X1 Yoga der sechsten Generation sind komplett überarbeitet worden. Sie erhalten 14-Zoll-Displays mit einem Seitenverhältnis von 16:10 und einem reduzierten Blaulichtanteil. Für die Sicherheit soll ein Fingerabdruckleser in der Einschalttaste sowie eine Anwesenheitserkennung über Windows Hello sorgen.
Beim Speicher bieten sie etwas mehr als das Titanium-Thinkpad. Sie können mit bis zu 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer bis zu zwei Terabyte großen SSD ausgestattet werden. Alles in allem sind die Geräte mit ab rund 1,4 Kilogramm auch merkbar schwerer. Neben den modernen Ports des Titanium kommen die renovierten X1 zusätzlich mit einem HDMI-Anschluss.
Beide Thinkpads verfügen über eine Batterie mit einem Energieinhalt von 57 Wattstunden, der sie zwischen 15 und 16 Stunden antreiben soll und die mit dem 65-Watt-Netzteil aus dem Lieferumfang schnellgeladen werden kann. Ein Thinkpad-Pen befindet sich ebenso wie eine hintergrundbeleuchtete Tastatur mit im Karton.
Thinkpad X12 Detachable
Das neue Thinkpad X12 Detachable ist dem Surface von Microsoft nachempfunden. Anders als Microsoft liefert Lenovo das erforderliche Keyboard gleich mit. Der Full-HD-Bildschirm kann als Zwölf-Zoll-Tablet verwendet und dafür von der Tastatur abgetrennt werden. Das durch Corning Gorilla Glass 5 geschützte Display unterstützt die Eingabe mit einem optionalen Lenovo Precision Pen oder dem Lenovo Digital Pen. Die beleuchtete Folio-Tastatur kann ergänzend oder alternativ verwendet werden.
Ebenso wie das Titanium ist das Detachable auf 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine maximal ein Terabyte große SSD begrenzt. Die 42-Wattstunden-Batterie soll für knappe zehn Stunden Betriebszeit reichen. Der Akku kann mit bis zu 65 Watt per USB-C aufgeladen werden.
Ohne Tastatur wiegt das Detachable 760 Gramm – mit Tastatur 1,1 Kilo. Es ist für eine besondere Robustheit nach US-Militärstandard zertifiziert. Das Detachable ist das einzige X1-Modell für das Lenovo keine 5G-Option im Angebot hat, LTE ist aber verfügbar.
Preise und Verfügbarkeiten
- Das Thinkpad X1 Titanium Yoga will Lenovo ab Ende Februar zu einem Preis von 2.149 Euro in den Handel bringen.
- Das Thinkpad X1 Carbon der neunten Generation wird voraussichtlich ab April zu einem Startpreis von 1.549 Euro erhältlich sein.
- Ebenfalls im April soll das Thinkpad X1 Yoga zu einem Preis von 1.749 Euro starten.
- Schon im Januar soll das Thinkpad X1 Nano zu einem Preis von 1.769 Euro zu haben sein.
- Erst im März soll das Thinkpad X12 Detachable zu einem Preis von 999 Euro kommen.
- Die neuen Dock-Lösungen sind für Februar zu erwarten. Dabei soll das Thinkpad Smart Thunderbolt 4.276 Euro und das Smart-USB-C-Dock 172 Euro kosten.